Zimtschnecke und Dinkelbrot
- Stiebner
- Erschienen: März 2023
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Backen mit Geduld und Zeit.
Die Autorin Ina-Janine Johnsen ist vor allem als Bloggerin bekannt, hat aber auch schon Kochbücher veröffentlicht. Nun widmet sie sich dem „Backen ohne Kneten“. Angeblich funktioniert diese Technik immer, nicht nur für Brotteige, sondern auch für süßes Hefegebäck oder Pizza. Kann es wirklich so einfach sein? Nur wenige Minuten Arbeit, etwas Ruhezeit für den Teig und dann hat man wunderbares Gebäck? Das klingt so perfekt, dass wir es ausprobieren müssen.
Der Inhalt ist in die folgenden Kapitel unterteilt: „Süßes Gebäck“, „Pizza & Pikant gefülltes Gebäck“, „Brötchen & mehr“, „Brote für jeden Tag“, „Spezialbrote“ und „Feines aus Brotresten“.
Zu Beginn stehen aber einige grundlegende Techniken, die zusätzlich von hilfreichen Fotostrecken begleitet werden, sowie Anmerkungen zu Equipment und Zutaten. Dies macht es auch für Anfänger einfach, die Rezepte auszuprobieren. „Häufige Fragen“, die erforderliche, allgemeine Informationen liefern, runden die Einleitung ab.
Süße Klassiker aus dem hohen Norden
Zimtschnecken und Skoleboller sind süße Klassiker in den nordischen Ländern wie dem Heimatland der Autorin, Norwegen. Allerdings sollten sie frisch gegessen werden, da sie aufgrund des Hefeteigs innerhalb kurzer Zeit trocken werden und dann nicht mehr so schön fluffig, sondern eher trocken sind. Die Vanillecreme, die für die Skoleboller verwendet wird, wird selber gemacht. Sie könnte auch durch eine andere Füllung ersetzt werden, denn es gibt noch Rezepte für eine Pistazienmasse und natürlich für eine Zimtfüllung, die für die Zimtschnecken gebraucht wird.
Der Teig für die Zimtschnecken ist sehr klebrig, so dass viel Mehl für die Arbeitsfläche von Nöten ist. Überall dort, wo der Teig es schafft, sich an der Mehlschicht vorbei zu mogeln, klebt er hartnäckig und zieht sich dadurch in die Länge. Das ist ungünstig, wenn man ihn zu einer Rolle verarbeiten will. Ist man ein einigermaßen geübter Bäcker bzw. eine geübte Bäckerin, dann schafft man es mit Geduld, trotzdem schöne Zimtschnecken zu fabrizieren. Geschmacklich sind sie einfach köstlich, so dass sich Besonnenheit und Aufwand gleichermaßen lohnen.
Das Schokoladen-Babka schmeckte ebenfalls hervorragend. Der Kontrast zwischen dem fluffigen Teig und der dunklen Schokolade war sehr köstlich. Die Menge reicht für zwei Kuchen, dessen sollte man sich bewusst sein. Ein wenig gesucht haben wir nach der Backofentemperatur, bis wir sie oberhalb der Zutatenliste fanden. Das ist etwas unübersichtlich gewählt.
Backwaren von A-Z
Sehr gut gefallen hat uns das Kapitel „Pizza und pikant gefülltes Gebäck“, das sehr vielfältig ist. Der Grundteig, bestehend aus drei Zutaten und sehr bäckerfreundlich, ist natürlich immer derselbe, bei den Belägen kann man sich nach Lust und Laune austoben.
Die Pizzaschnecken waren geschmacklich hervorragend, aber ähnlich störrisch wie die Zimtschnecken. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Füllung wirklich abgekühlt ist, weil die Wärme dem Teig zusetzt und Löcher einschmelzt, die beim Aufrollen sehr störend sind.
Baguettes gibt es in drei Varianten, aber man kann die Mehl- und Kleiesorten nach Belieben austauschen und so weitere persönliche Versionen kreieren. Hier findet man auch einen der vielen Tipps, die die Rezepte abrunden.
Egal welches Backwerk ausprobiert werden will, in diesem Backbuch wird man fündig: Bagel, Hotdog-Brötchen, gefüllte Brote oder Snacks.
Einfach und nahrhaft
Bei den Broten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aber die Zubereitungsart ist immer ähnlich. Das Backen im gusseisernen Topf gelingt immer. Die Kruste wird knusprig, und das Brotinnere bleibt locker. Ina-Janine Johnsen verwendet gesunde Mehlarten wie Vollkorn- oder Dinkelmehle, reichert sie mit Kleie an, um einen herzhafteren Biss zu erhalten. Dies macht die Brote nachhaltig und sättigend.
Beeindrucken kann man Gäste mit einem der Spezialbrote. Das Karotten-Hafer-Brot leuchtet herrlich orange und schmeckt sehr gut.
Abgerundet wird das Buch durch Feines aus Brotresten. Ein Klassiker ist das Croque Monsieur, das sich schnell mal nach Feierabend zubereiten lässt.
Fazit
Gerade für Anfänger ist dieses Backbuch hervorragend geeignet, da es mit wenig Aufwand tolle Ergebnisse liefert. Manchmal reagiert der Teig etwas empfindlich und klebt, aber mit etwas Übung bekommt man das gut in den Griff. Weil alle Backwarenbereiche abgedeckt werden, wird man stets fündig. Ein Kochbuch, zu dem man jeden Tag greifen kann.
Ina-Janine Johnsen, Stiebner
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