Wein, sonst nix

Erst vor kurzem habe ich mit „Gebrauchsanweisung für Wein“ ein Buch mit sehr persönlicher und unterhaltsamer Note rezensiert, da halte ich wieder einen Wein-Buch in der Hand. Dieses ist von Bärbel Ring. Sie ist vielfach ausgezeichnete Sommelière, lebt an der Nordsee und leitet auf Sylt ein Restaurant. In „Wein, sonst nix“ hat sie ihr Wissen nun für Wein-Interessierte in einem überaus kompakten Ratgeber zusammengefasst. Der ist zwar weniger betont amüsant, aber dennoch äußerst unterhaltsam und vor allem informativ.

Mit detektivischem Spürsinn auf den Spuren des Weins

Die gut strukturierten und kurzweiligen Textabschnitte werden von vielen Fotos und Illustrationen aufgelockert, vertiefen einzelne Inhalte oder ergänzen diese mit stimmungsvollen Aufnahmen aus der Welt des Weines. Farbig unterlegte Tafeln widmen sich konkreten Fragestellungen. Wer aufmerksam gelesen hat, kann sicherlich mühelos den kleinen Test am Ende eines jeden Kapitels meistern.

Die insgesamt knapp gehaltenen Kapitel laden dabei zum Stöbern ein. Ich wollte mir zunächst nur einen ersten Überblick verschaffen, um mich am Folgetag näher mit dem Werk zu beschäftigen. Doch bin ich schnell in die knapp 200 Seiten versunken. Bärbel Ring startet mit den Grundlagen des Weinbaus und interessanten Ausführungen zu Klimabedingungen und den unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten, die den Wein eben auch geschmacklich beeinflussen.

Und wer möchte nicht gerne den Geschmack eines Weines in Worte fassen, bestenfalls seine Herkunft zu erkennen? Aber gerade das stellt insbesondere Laien - aber nicht nur diese - vor eine große Herausforderung. Doch hier kann Bärbel Ring grundlegende Hilfestellung leisten und gibt uns im Kapitel „Sensorik“ drei Detektive an die Hand. Nun, eigentlich sind es unsere eigenen Detektive. Denn Auge, Nase und Mund liefern uns alle erforderlichen Informationen, um Nuancen des Weines beurteilen und einordnen zu können. Doch trotz viel praktischem Rüstzeug hilft nur eines: Üben und Probieren. Da macht auch Bärbel Ring keinen Hehl draus.

Die Wein-Expertin nimmt uns schließlich noch auf „Eine Weinreise um die Welt“ mit, präsentiert Anbauregionen und ihrer typischen Rebsorten. Zum Schluss gibt es praktische Tipps rund um den Weineinkauf, die Verköstigung von Wein im Restaurant und sogar noch einige wenige persönliche Rezeptideen der Autorin.

Fazit

„Wein, sonst nix“ ist ein gelungener, kompakter Ratgeber, der durch seine zugängliche Aufmachung einfach Spaß macht und grundlegendes Wein-Wissen vermittelt. Dabei motiviert uns Bärbel Ring, sich dem Wein unverkrampft, aber mit mehr Bewusstsein anzunähern und trotzdem dem eigenen Geschmack zu folgen.