Ein kleiner Happen, ein großer Genuss, eine faszinierende Philosophie.
Ich liebe gutes Sushi, lasse mich gerne von den kleinen Kunstwerken zu besonderen Genussmomenten verleiten. Am liebsten, wenn sie von Profis zubereitet werden, bei denen jede einzelne Zutat besondere Würdigung erfährt und ihre einzigartigen Kompositionen ein wunderbares Geschmackserlebnis versprechen.
„Sushi ist im Grunde so einfach, dass man sehr schnell unglaublich leckere Gerichte aus dem Ärmel zaubern kann.“
Oof Verschuren motiviert mit seinen einleitenden Worten, selber loszulegen und sich mit der Zubereitung vertraut zu machen. Zunächst stehen Sushi-Rezepte gar nicht im Vordergrund. Es geht vor allem darum einzelne Zutaten und Werkzeuge kennenzulernen und das Geheimnis der besonderen Zubereitung zu erfahren. Von insgesamt knapp 380 Seiten widmen sich gut 150 alleine diesen Grundlagen.
Hintergründe und auch ungewöhnliche Information, wie etwa Tipps zum Verhalten in Sushi-Restaurants, sind dabei kurzweilig aufbereitet. Es gibt keine ausufernden Details. Und Oof Verschuren spricht auch kurz kritische Themen an, wie etwa beim Thunfisch, der durch Überfischung auch in den Fokus von Tierschützern geraten ist. So tauchen wir immer weiter ab in eine faszinierende Welt, die mehr ist als nur eine Mahlzeit zusammenzustellen.
Doch wer nun voreilig hofft, sich mit dem Buch gleich in den Sushi-Olymp zu katapultieren, dem darf ich gleich dem obigen Zitat ein weiteres folgen lassen, was nur wenig Absätze später auftaucht:
„Die Herstellung von überdurchschnittlich gutem Sushi ist keine leichte Aufgabe und für viele Köche ihre einzige sportliche Betätigung.“
Dennoch, bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen uns anschaulich Schnitt-Techniken und Handgriffe. Über mehrere Seiten geht es dann auch mal zu, wenn Fisch ausgenommen und zerlegt wird.
Nun gibt es aber natürlich doch viele wunderbare Sushi-Rezepte. Von einfachen und unkomplizierteren Varianten bis zu ausgefalleneren mit erlesenen Zutaten. „Kani Gunkan“ etwa, mit Krebsfleisch und Heirngskaviar. Oder „Tobiko Gunkan“ mit Rogen vom fliegenden Fisch. Dann wird auch deutlich, dass hier nicht der Gang in den normalen Supermarkt ausreichen wird, um die notwendigen Zutaten zusammenzutragen.
Die Aufmachung des Buches ist äußerst ansprechend. Über 380 großzügig gestaltete Seiten umfasst das Schwergewicht. Wunderbar stimmungsvolle und ästhetische Fotos in warmen Farben bringen nuancierte Details zur Geltung.
Fazit
Nein, ein perfektes Sushi zuhause zuzubereiten ist nicht mal eben so gemacht. Es erfordert Übung, Geduld, Kenntnis - und auch einen guten Markt oder Lebensmittelhändler in der Nähe. Aber ja mit „Sushi“ kommen wir dem perfekten Sushi möglicherweise ein ordentliches Stück näher - auch zuhause. So ist das Buch von Oof Verschuren eine perfekte Wissens-, Inspirations- und Motivationsquelle für Sushi-Fans und solche, die es werden wollen. Und weil ich hier kurz vor Weihnachten diese Rezension schreibe sei ergänzt: Das ist auch eine hervorragende Geschenkidee, die sich in jedem Kochbuch-Regal hervorragend macht.
Oof Verschuren, Christian
Deine Meinung zu »Sushi«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!