Suppen
- Hädecke
- Erschienen: Januar 2009
- 0
- ISBN: 978-3-7750-0552-4
- 96 Seiten.
Fundgrube für Suppenrezepte weitab vom Gewohnten.
Alle Rezepte stammen von Eurotoques-Profiköchen und sind haushaltstauglich überarbeitet. Mit Tipps der Chefköche zum sicheren Gelingen überraschend einfach und dennoch raffiniert. Was ist Eurotoques? Eurotoques (vom französischen toque: die Kochmütze) ist eine Vereinigung von Profiköchen, Sterneköchen und Küchenchefs, die die Verwendung natürlicher Lebensmittel und heimischer Erzeugnisse fördern, eine schonende Zubereitung ohne Geschmacksverstärker praktizieren, um damit die Natur zu bewahren, Kulturlandschaften zu erhalten und letztendlich auch die Verbraucher zu schützen und aufzuklären.Eurotoques unterstützt Projekte oder ruft Initiativen ins Leben, um diese Ziele zu erreichen und das Bewusstsein der Verbraucher dafür zu schärfen. Dazu zählen auch Geschmacksschulungen (für Kinder und Erwachsene) und Informationsveranstaltungen zur gesunden Ernährung.
Die Oberklasse – Suppenrezepte von Profis
Im Vorwort dieses Kochbuchs mit dem verblüffend klaren, wenn auch zunächst phantasielos erscheinenden Titel "Suppen" erfährt man, dass die insgesamt 35 Rezepte allesamt aus der Küche von Euro-Toques Europe-Köchen stammen. Hier werden die meisten Leserinnen und Leser rätseln: Was ist oder sind Euro-Toques?
Auf der Website der Initiative erfährt man:
"Die Initiative EURO-TOQUES ist eine Organisation der Bevölkerung und der Euro-Toques Sterne-Köche, die sich der Bewahrung des kulinarischen Erbes verpflichtet hat. Mehr als 700 Spitzenköche, über 100 Unternehmen und Erzeuger sowie zahlreiche Botschafter der EUROTOQUES-STIFTUNG wachen weltweit über die Echtheit der Lebensmittel, fördern die besten traditionellen Erzeugnisse ihrer Region und setzen sich auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene für unverfälschte Naturprodukte ein." (von der Website der Initiative)
Hier sind also Köche an der Arbeit, die nicht nur den Genuss und die Originalität ihrer Gerichte im Blick haben, sondern darüber hinaus auch auf die ökologische Qualität und gesellschaftliche Verantwortbarkeit der Produkte achten. Im hier vorliegenden Band zeigen die Köche auf überaus beeindruckende Weise, dass dies nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll und erstrebenswert ist - denn der Geschmack der getesteten Gerichte überzeugt.
Auf den ersten Blick überrascht die Gestaltung: Beim Öffnen des Buchs wird man zunächst mit goldglänzenden Einbandspiegeln und Vorsatzblättern konfrontiert, auf denen Sterne den Rang der hier schreibenden Köche symbolisieren. Ganz wichtig die Seite 2: Hier - und nur hier erfährt man, dass alle Gerichte, wenn nicht anders angegeben, für vier Personen berechnet worden sind. Erfahrende Kochbuch-Leser/innen sind sicher schon vertraut mit der Konvention, diese wichtige Information am Anfang oder Ende von Kochbüchern zu platzieren. Der Mengen-Hinweis kann in diesem Buch aber leicht übersehen werden, weil er ganz unten am Ende des Impressums steht.
Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis lässt erkennen, dass hier Rezepte versammelt sind, die fast ohne Ausnahme aus dem Rahmen des Gewohnten bzw. Altbekannten fallen. Das gilt für solch exotische Gerichte wie die Orangensahnesuppe mit Entenbrustspieß ebenso wie für die Weiße Zwiebelcremesuppe mit Riesling - Letztere übrigens ein Rezept von Lea Linster, der aus zahlreichen Kochsendungen bekannten Sterneköchin aus Luxemburg. Auch die anderen Rezepte lassen die Kochkunst etablierter Spitzenköche erkennen, was hinsichtlich der Praktikabilität hier und da unvermeidbar den Schwierigkeitsgrad erhöht. So finden sich gleichermaßen leicht umsetzbare Rezepte wie zum Beispiel für den Steinpilzcappuccino oder die Brennesselsuppe. Etwas mehr Zeit und Mühe muss man investieren, wenn man sich an die Rote Rübensuppe mit Meerrettichnocken wagt, und wer die große Herausforderung sucht, sollte die Essenz von der Paprika mit Koriander-Mascarpone-Pyramide unter der Profiterolhaube in Angriff nehmen. Essenzen sind ohnehin nicht die leichteste Übung, aber wem diese Kombination hier gelingt, wird ohne Zweifel donnernden Applaus von den Gästen bekommen - dieses Gericht ist auch zu schade, um es nicht mit guten Freunden zu teilen.
Hin und wieder lässt sich das eine oder andere Zeichen von Betriebsblindheit nicht verleugnen, etwa wenn bei der Kürbissuppe mit Kokos und Chili darauf hingewiesen wird, dass der im Rezept vorgeschlagene Hokkaido-Kürbis eine "zarte Schale" hat, die "mitgekocht und verzehrt werden kann". Hier fehlt die Information, dass die Schale erst mit dem Kochen weich wird: Wer den rohen Kürbis in der Hand hält, kann leicht an der Richtigkeit des Vorschlags oder an der Qualität des erworbenen Gemüses zweifeln.
Solche Kleinigkeiten können den überaus positiven Gesamteindruck aber keineswegs trüben. Das Buch mit dem schlichten Titel ist eine Fundgrube für Suppenrezepte weitab vom Gewohnten. Nichts gegen traditionelle Suppen, aber was hier geboten wird, eignet sich eben für die besonderen Gelegenheiten und für den kleinen Kick in der Alltagsküche. Das Buch ist für Suppen-Liebhaber eine ausgezeichnete Ergänzung der eigenen Kochbuch-Bibliothek, und es eignet sich als auch gut als kleines Geschenk.
World-Toques und Euro-Toques Europe, Hädecke
Deine Meinung zu »Suppen«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!