Süßes für die Seele

  • Edition Michael Fischer
  • Erschienen: Oktober 2019
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Carola Krauße-Reim
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Kochbuch-Couch Rezension vonNov 2019

Praktikabilität

Die Mengenangaben sind so sehr daneben, dass wir uns gefragt haben, ob überhaupt jemand die Rezepte vorher ausprobiert hat oder ob sie nach dem Motto „wird schon passen“ zusammengewürfelt wurden.

Ausstattung

Beim ersten Aufschlagen des Buches war ich begeistert. So viele schöne Bilder, die süßen Genuss versprachen.

Back dich glücklich“ hat nicht funktioniert

Beim ersten Aufschlagen des Buches war ich begeistert. So viele schöne Bilder, die süßen Genuss versprachen. In den Kapiteln „Frühstück“, „Kuchen, Pies und Tartes“, „Kleinigkeiten“ und „Opulente Lieblinge“ strotzt es nur so von neuen Ideen und die ansprechende Präsentation tat ihr übriges, dass ich gleich mal an die zehn Rezepte ausprobieren wollte.

Seelenwärmer – Apple Crumble

Gerade jetzt im Herbst bietet sich ein schöner Apple-Crumble an. Für uns zwar nicht, wie hier angepriesen, zum Frühstück, aber als warmes Dessert. Doch schon bei der Zubereitung wurde ich stutzig. Nur 500g Äpfel für 3-4 Portionen? Das sind gerade mal zwei große Äpfel – mehr nicht! Aber ich habe mich streng an das Rezept gehalten, auch, was die Streusel betraf. Heraus kamen dann ein paar Löffel Äpfel mit Unmengen von Streuselmasse, die wiederum so staubtrocken, ungebunden und krümelig war, dass sie als Streusel einfach nicht zu bezeichnen ist. Auch geschmacklich war der Crumble eher eine Enttäuschung. Die Süße fehlte und das Apfelaroma erst recht bei so wenig Apfelmasse.

Brownie Cheesecake mit Sauerkirschen

Aus dem Kapitel „Kleinigkeiten“ probierten wir den Brownie Cheesecake mit Sauerkirschen. Statt des Backbleches der Größe 30 x 25 cm haben wir eine mittelgroße Auflaufform benutzt. Auch hier mussten wir feststellen, dass die Cheesecake-Masse zu wenig war. Der Brownie schmeckte dadurch sehr dominant hervor und war durch die 150g Zartbitterschokolade auf 150g Mehl einfach zu herb. Auch dieses Rezept war aufgrund der Mengenangaben und des Geschmacks nicht überzeugend.

Beerentorte mit Crème Fraîche

Schon etwas enttäuscht wartete ich auf den versprochenen „genussvollen Seufzer“ beim Verspeisen der Beerentorte mit Crème Fraîche. Aber der wurde schon beim Backen ausgebremst. Die angegebene Menge für den Biskuitteig reichte gerade mal für einen Boden von ca. 1 cm Höhe. Und den sollte man dann noch einmal zu zwei Böden halbieren? Völlig unmöglich, wenn man nicht nur noch Krümel zurückbehalten will! Aber, da eine Torte nun mal mehrere Schichten haben sollte, haben wir den Boden in der Hälfte durchgeschnitten und eine „Halbmondtorte“ kreiert. Die Crème hat dann leider nur nach süßem Fett geschmeckt und war, im Gegensatz zum Biskuitteig, wieder viel zu viel und außerdem extrem flüssig. Da die Heidelbeeren auch nur als Top-Garnitur und nicht als „Rutschstopper“ zwischen den Böden gedacht waren, kam dazu noch ein ziemlich glitschiger Turm heraus, der beim Schneiden völlig ins Gleiten kam. Das war also auch nichts!

Der letzte Versuch – Schnecken mit Dattelkaramell

Etwas befremdlich fand ich die Zugabe von Backpulver in einen Hefeteig, aber ansonsten stimmte hier zur Abwechslung die Mengenangabe. Dass die Herstellung eine klebrige Angelegenheit ist, liegt in der Natur des pappigen Dattelkaramells. Das Frosting ist dann wieder ziemlich fettlastig, aber rundet das Ganze farblich ab. Nur der Geschmack war nicht überzeugend – es fehlte einfach die Süße!

Fazit

Leider haben wir uns mit diesem Buch nicht „glücklich“ gebacken. Die Mengenangaben sind so sehr daneben, dass wir uns gefragt haben, ob überhaupt jemand die Rezepte vorher ausprobiert hat oder ob sie nach dem Motto „wird schon passen“ zusammengewürfelt wurden. Ich war so enttäuscht, dass ich die weiteren von mir ausgesuchten Rezepte nicht mehr in Angriff genommen habe. Von mir gibt es keine Kaufempfehlung für dieses Buch, es sei denn, man gibt sich mit schönen Fotos zufrieden und backt sich mit den bekannten Familienrezepten glücklich.

 

Süßes für die Seele

Mara Hörner, Edition Michael Fischer

Süßes für die Seele

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