Shalom Kitchen

  • Edition Michael Fischer
  • Erschienen: Oktober 2022
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Shalom Kitchen
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Carola Krauße-Reim
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Kochbuch-Couch Rezension vonDez 2022

Praktikabilität

Die Zutaten sollten in jedem Supermarkt zu erhalten sein. Die Rezepte sind gut erklärt und sehr viele auch für Vegetarier geeignet. Lediglich manchmal fehlt es in der „Zubereitung“ ein wenig an Präzision und der sehr häufige Gebrauch des Backofens trägt nicht gerade zur Energieeffizienz bei.

Ausstattung

Ein sehr hochwertiges Buch in großem Format, das durch seine hervorragenden Fotos genauso punktet, wie durch die kleinen Artikel zu Land und Leuten und natürlich den sehr gut dargestellten Rezepten.

Kochen nicht nur für Gois

Florian Gleibs betreibt seit 1999 das Restaurant „Schmock“ in München. Seine Liebe zum Kochen und der Gastronomie allgemein, hat er, wie er meint, wohl von seiner Oma. Diese konnte stundenlang in der Küche stehen um Köstlichkeiten für ihre bunt zusammengewürfelte Mischpoke zu kochen. Der kulturelle Mix aus vielen Nationen innerhalb der Familie und die liebgewonnenen Leckereien aus Omas Töpfen, haben zu dem vorliegenden Kochbuch beigetragen, das nicht nur arabisch-israelisch-griechische Gerichte zeigt, sondern auch für einen entspannten und freundschaftlichen Umgang zwischen den Religionen wirbt.

Plakate und ein Sprachkurs

Das „Schmock“ macht immer wieder durch recht unkonventionelle Plakate auf sich aufmerksam. Diese sollen einen entspannten Umgang mit jüdischem Glauben und Wurzeln sorgen. Die provokanten Abbildungen kann sich so wohl nur ein Mensch jüdischen Glaubens erlauben, denn z.B. „Deutsche esst bei Juden“ hat schon einen gewaltigen Beigeschmack. Einige dieser diskussionswürdigen Exemplare stellt Gleibs zu Beginn seines Buches vor und schiebt gleich noch einen ganz kurzen Exkurs zu Jiddischen Begriffen in der deutschen Sprache nach. Doch dann geht es los mit dem Kochen, Würzen und Genießen.

82 Gerichte zum Kombinieren und ein paar nette Geschichten

Gleibs teilt seine 82 sehr abwechslungsreichen Gerichte in die üblichen Kapitel ein, wobei er in einem nur Vegetarisches anbietet. Manche Gerichte können durchaus eine ganze Mahlzeit sein, aber die meisten kann man wunderbar kombinieren und erhält so entweder ein wunderbares Menü oder viele verschiedene Köstlichkeiten zum Teilen und gemeinsam essen. Wir finden so bekannte Gerichte, wie „Baba Ganoush“ oder „Lachs im Sesammantel“, aber auch ungewöhnliche Kombinationen, wie „Bärlauch-Harissa-Tsatsiki“, Medjoul-Kaiserschmarrn“ oder „Pitta-Crostinis mit Zitrone“. Zwischen den Rezepten hat der Autor immer wieder kurze Artikel gestellt, die uns das Leben in Israel näherbringen oder Plakate des „Schmock“ zeigen. Dabei sind vor allem die wunderbaren Momentaufnahmen ein atmosphärischer Hingucker, wie überhaupt alle Fotos in diesem Buch. Fotograf Guido Schmelich hat es verstanden perfekte Abbildungen der Gerichte zu zaubern, die den optimalen Endzustand zeigen und zeitgleich „KOCH MICH!“ schreien. Da fast alle Gerichte mit diesen großformatigen Abbildungen versehen sind, weiß man gar nicht, was man als erstes fabrizieren soll.

Auf den ersten Blick ist alles klar

Fast jedes Rezept nimmt eine Doppelseite des großformatigen Buches ein, wobei eine Seite das besagte tolle Foto zeigt. Auf der anderen Seite ist das Layout so perfekt, dass man alles Wissenswerte auf einen Blick erfasst. Name, Zutaten, Personenanzahl und Zubereitung sind gut erfasst und meistens kurz. Kleine Anekdoten oder Tipps in Gleibs ganz eigener entspannter Sprache runden das Ganze ab. Lediglich bei manchen Gerichten hätte ein bisschen mehr Präzision bei der Zubereitung gutgetan, wenn z.B. Parmesan gerieben werden soll, der dann aber nie wieder erwähnt wird oder ein Backofen aufgewärmt wird und man nur am Rande mitbekommt, was dann hinein kommt. Überhaupt wird der Backofen überdurchschnittlich oft in Gebrauch genommen, was nicht gerade zur Energieeffizienz beiträgt.

„Pil Pel“ und einiges mehr

Uns haben so viele Rezepte angesprochen, dass wir kurzerhand ein ganzes Menü gekocht haben. Die rauchig-sämige Auberginenpaste „Baba Ganoush“ mit Fladenbrot, „Pimièntos de Patron“ (Spanische Minipaprika aus der Pfanne), „Chili-Harissa-Garnelen“ und „Marinierter Brokkoli mit Harissa“ gab es als Vorspeise. Obwohl wir dann eigentlich schon satt waren, haben wir noch „Pil Pel“ (Spitzpaprika mit Gemüse-Couscous-Füllung und Feta) und dazu „Süßkartoffelgratin“ probiert und zum Dessert „Malabi“ (Milchreis mit Rosenwasser, Holundersirup und weißem Schoko-Crunch) verschlungen. Obwohl wir die Portionsgrößen angepasst haben, blieb von allem noch so viel übrig, dass wir alles am Folgetag noch einmal genießen konnten.

Fazit

Ein tolles Kochbuch! Shalom Kitchen punktet mit abwechslungsreichen und wunderbar präsentierten Rezepten, die garantiert gelingen. Es dürfte für Jeden etwas dabei sein und auch Vegetarier können sich über ein ganzes Kapitel Köstlichkeiten freuen, wobei es auch in den anderen viele leckere Gerichte ohne Fleisch gibt.

Shalom Kitchen

Florian Gleibs, Edition Michael Fischer

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