Safran, Sumach, Paprika

  • Stiebner
  • Erschienen: August 2023
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Safran, Sumach, Paprika
Safran, Sumach, Paprika
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Nicole Goersch
451

Kochbuch-Couch Rezension vonJul 2024

Praktikabilität

Einige ländertypische Lebensmittel sind vielleicht schwieriger zu kaufen, können aber auch mit hier erhältlichen Komponenten ausgetauscht werden.

Ausstattung

Sehr übersichtliche Rezepte und großformatige Fotos, nicht nur von den Gerichten, sorgen für großes Lesevergnügen, aber auch die Papierhaptik ist schön griffig.

Eine kulinarische Reise in unbekanntere Regionen.

Die Autoren Florian Schauren und Nora Görg haben ein Jahr lang die Regionen in Südosteuropa, dem Kaukasus und Vorderasien bereist und stellen nun ihre Entdeckungen, die nicht nur kulinarisch, sondern auch zwischenmenschlich sind, in diesem Buch vor, so dass man nicht allein von einem Kochbuch sprechen kann. Denn es geht auch um die Landschaften, Bewohner und Situationen, das Buch mit den großformatigen Bildern kann also ebenso als Reisebericht verstanden und gelesen werden.

Dementsprechend sind die Kapitel in die jeweiligen Länder unterteilt. Es beginnt in Griechenland, Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, geht weiter über die Türkei, Rumänien, Moldau, Ukraine und Georgien und endet schließlich mit Aserbaidschan, Armenien und dem Iran. Zu jedem Land finden sich mindestens drei, höchstens fünf Rezepte. Schön übersichtlich ist dabei die Aufteilung nach Farben, die auch das Finden in der Landkarte, die dem Inhaltsverzeichnis beigefügt ist, einfacher macht.

Persönliche Erkundung unbekannter Regionen

Die beiden Autoren verbinden in ihrem Kochbuch ihre eigenen Reiseerlebnisse in den Ländern, in denen sie per Wohnmobil unterwegs waren, mit den Rezepten, die sie ausgewählt haben. Dabei halten sie sich zwar kurz, geben aber einen guten Einblick in ihre Erfahrungen, die auch schön untermalt sind von stimmigen Fotos.

Wir schließen uns an und testen direkt den „geräucherten Auberginendip“, der durch Räuchersalz, wenn man die Auberginen gerade nicht im Holzkohlegrill garen kann, einen gewissen Pfiff erhält. Den Rezepten voran sind Tipps und Informationen gestellt, die hilfreich sind. Zudem sind sie durch ihre Strukturierung sehr übersichtlich.

Kurioses, wie ein Kräutergarten angepflanzt in Bierkästen oder die Ziegenautobahn, sorgen für unterhaltsame Abwechslung und schaffen eine erfrischende Neugier auf die doch eher unbekannten Länder im Südosten Europas. Dabei kann man sich auch mit ungewöhnlicheren, aber nichtsdestotrotz köstlichen Gerichten vertraut machen wie dem „Gerösteten süßen Maisbrot“ mit „herzhaftem Paprikagelee“ aus Nordmazedonien.

Neugier wecken

Dennoch gibt es auch bekanntere Gerichte bzw. solche, die man aus angrenzenden Länderküchen kennt wie beispielsweise der „Tomaten-Gurken-Salat mit Schafskäse“, der eigentlich zu allem passt und immer wieder lecker erfrischend schmeckt. Die „gegrillten Hackfleischröllchen mit Knoblauch-Sauerrahm-Dip“ werden zwar Rumänien zugeordnet, aber der Vergleich mit Cevapcici kommt nicht von ungefähr.

Auch die „rote Linsensuppe mit Sesam“ dürfte in der ein oder anderen Art schon mal gekocht oder zumindest gegessen worden sein. Hier bekommt sie durch die getrocknete Minze einen orientalischen Hauch und kann sowohl als Vorspeise als auch als Lunch gegessen werden.

Dem „würzige Rinderschmortopf“ aus Georgien werden Gewürze beigemengt, die es vielleicht nicht in jedem Haushalt gibt - wie z,B, Schabzigerklee oder gemahlener Koriander - aber es lohnt sich durchaus, diese zu besorgen, verleihen sie dem Rindfleisch doch die richtige herzhafte Note. Dazu passt – wie auch im Buch empfohlen – das „Chatschapuri“, ein mit dreierlei Käse gefülltes Fladenbrot. Nach diesem Essen ist man allerdings eine Weile satt.

Zu guter Letzt, im Iran angekommen, probierten wir den Nachtisch „süße Karottenkonfitüre“ mit Joghurt, der in Marmeladengläser eingekocht wird und so schnell zur Hand ist für ein noch schnelleres Dessert.

Es wird nicht möglich sein, jedes Rezept nachkochen zu können, weil die Zutaten manchmal etwas zu ungewöhnlich sind wie bei den „eingelegten Bärlauchblütenknospen“, aber darum geht es hier auch gar nicht, sondern um das harmonische Zusammenspiel zwischen Reiseerlebnissen und Begegnungen, aus denen diese Gerichte dann resultierten.

Fazit

Für Freunde kombinierter Reisekochbücher ist dieses Buch ein absolutes Muss. Sehr persönlich, ohne dabei zu weit auszuschweifen, dass die Rezepte zu kurz kommen, findet man hier wunderbare und Neugier weckende Geschichten, aber vor allem auch Länder und Menschen, die eine Entdeckung lohnen.

Safran, Sumach, Paprika

Nora Görg, Florian Schauren, Stiebner

Safran, Sumach, Paprika

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