Portugal - Die besten Rezepte vom Atlantik bis zum Alentejo
- Christian
- Erschienen: Oktober 2019
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Der Querschnitt durch Portugals Küche verbindet Tradition und Moderne
Auf der Rückseite werden drei Dinge angepriesen: 65 Kultrezepte, 12 kulinarische Trendsetter und ein Adressverzeichnis der porträtierten Lokale. Also ein Kochbuch und Reiseführer in einem. Und nicht nur das, denn in dem großformatigen Buch erwarten den kochenden Leser auch einladende Fotos von Land und Leuten, aber hauptsächlich natürlich von den Köstlichkeiten, die präsentiert werden.
Direkt in der Einleitung wird hervorgehoben, dass Tradition und Moderne auf dieser kulinarischen und emotionalen Reise verknüpft werden sollen. Das klingt vielversprechend. Die Kapitel sind nach den Menschen oder Orten aufgeteilt, von denen die Rezepte stammen. Dazu gibt es zu jedem Abschnitt ein Produkt im Fokus, das eine Spezialität näher bringt Fakten und Tipps.
Köstlich, auch mit alternativen Zutaten
Dadurch, dass die Kapitel nach Personen und nicht nach Themen gegliedert sind, wirken sie etwas durcheinander. Da findet man beispielsweise den Mandelkuchen nach den Schweinerippchen. Also ist es auch egal, wo wir anfangen und so entscheiden wir uns für den süßen Klassiker schlechthin: Pasteis de nata. Einfach nur köstlich.
Leider konnten wir bei dem „würzigen Tomatentatar mit Thunfischfilet“ nicht auf den Originaldosenfisch zugreifen, aber auch mit einer im deutschen Supermarkt erhältlichen Version war die Vorspeise ein Genuss. Durch die einfache Zubereitung ist das Rezept wunderbar für größere Gesellschaften geeignet.
Die „Bagafina“ fanden wir recht ungewöhnlich, weil wir solche Baguettes oder auch Sandwiches nicht mit Portugal in Verbindung bringen würden, aber die Kombination aus jungem Spinat und eingelegtem Schnitzel überzeugte uns auf ganzer Linie.
Wie so manche Zutat in diesem Buch ist Stockfisch bei uns nicht erhältlich. Und wenn, dann in einer nicht akzeptablen Qualität. Also griffen wir auf frischen Kabeljau zurück, um die „Stockfisch-Beignets“ herzustellen. Eine durchaus vertretbare Variante, genau wie bei dem „Stockfisch mit Kichererbsensalat“, den man als Vorspeise oder auch als abendliche Mahlzeit gut servieren kann.
Das „Filet vom Petersfisch mit Orangensauce“ war ein Volltreffer. Die Kombination aus süßer Sahne und herber Orange passte hervorragend zu dem eher neutralen Fisch. Dazu servierten wir – wie im Rezept veranschlagt – Kartoffeln mit Petersilie und Babyspinat, der die Rübensprossen ersetzte.
„Eine Wolke aus Orangenschokolade“ missglückte uns in Ermangelung eines Sahnesiphons, aber nur optisch, denn geschmacklich war nichts auszusetzen. Der einfache „Mandelkuchen“ hingegen bietet kaum Platz für ein Missgeschick. Einzig, dass bei den Backrezepten immer Eiweiß übrigbleibt, stört ein wenig.
Begeisterung gab es vor allem bei dem „gegrillten Entrecote Feijoada“, das mit einer Würzkruste überbacken und mit schwarzen Bohnen serviert wird.
In diesem Kochbuch finden sich viele verschiedene Rezepte, die wirklich die versprochene Verbindung zwischen Tradition und Moderne präsentieren.
Fazit
„Portugal. Die besten Rezepte vom Atlantik bis zum Alentejo“ bietet einen Querschnitt durch die Küche des Landes und verbindet auf geschmacklich erfreuliche Weise Tradition und Moderne. Es eignet sich hervorragend als besonderes Geschenk für Portugalliebhaber, die bestimmt noch etwas Neues entdecken werden. Einzig, dass die Zutaten sehr landesspezifisch und deshalb schwer in Deutschland zu erhalten sind, schmälert die Freude ein wenig.
Anaïs Delon Lugassy, Nicolas Lobbestaël, Christian
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