Ottolenghi Comfort

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: September 2024
  • 0
Ottolenghi Comfort
Ottolenghi Comfort
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Claudia Goldammer
551

Kochbuch-Couch Rezension vonOkt 2024

Praktikabilität

Die Anleitungen sind gut verständlich und gemäß der Kochreihenfolge aufgebaut.

Ausstattung

Der Einband wartet mit Prägung und Spotlack auf, die mehr als 100 Rezepte werden von großformatigen Fotos begleitet, zwei Lesebändchen erleichtern das Auffinden der absoluten Lieblingsgerichte.

Wohlfühlessen mit dem gewissen Extra.

Viele von uns scheinen ein verstärktes Verlangen nach Comfort-Food zu haben und sich damit kleine, ruhige Inseln inmitten des trubeligen und unvorhersehbaren Draußen zu schaffen. Dieser Meinung war zumindest auch Yotam Ottolenghi, der gemeinsam mit Helen Goh, Verena Lochmüller und Tara Wigley nun ein neues Buch auf den Herbstmarkt gebracht hat, das ein gewichtiges Versprechen bereits auf dem Cover trägt. „Comfort. Rezepte, die du lieben wirst“ prangt vom fröhlich bunten Titel – selbstbewusst wird hier das ganz Große in Aussicht gestellt.

Aber ob Yotam Ottolenghi und sein Team es auch halten können? Nun, wenn ein Kochbuch nach dem ersten Durchblättern bereits mehr als 30 Markierungen an Rezepten hat, die unbedingt nachgekocht werden müssen, dann sind dies ziemlich gute Voraussetzungen für die Einlösung dieses Versprechens und perspektivisch, eine sehr lange Freundschaft.

Comfort international

Die vier Kochprofis mit internationalen Hintergründen und Erfahrungen haben gemeinsam ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Rezeptrepertoire zusammengestellt, in dem für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. So sind asiatisch angehauchte Gerichte ebenso zu finden wie lateinamerikanische Einflüsse, italienische Pasta-Variationen ebenso wie Marmorkuchen oder Kaiserschmarrn. Auch wenn das eigene Wohlfühlgericht Teil der Rezeptauswahl sein sollte, so ist es mit Sicherheit neu interpretiert und mit der typischen Ottolenghi-Handschrift versehen. Es lohnt sich, auch diesem eine Chance zu geben. Die Komplexität der Rezepte variiert von schnell und fix bis hin zu aufwändig und nichts für ein schnelles Abendessen.

Nach einer ausführlichen und fast philosophischen Einführung über die Motivation, dieses Buch zu schreiben, seinen Entstehungshintergrund, seine Intention und die unterschiedlichen Blickweisen darauf, wie Comfort-Food verstanden werden kann, folgt der Rezeptteil mit 100 Rezepten. Diese sind auf zehn Kapitel aufgeteilt, die sich nicht allein an Speisenfolgen orientieren, sondern auch an Textur oder Hauptzutat. So gibt es die beispielsweise die Kapitel „Eier, Crepes, Pfannkuchen“, „Suppen, Dips, Aufstriche“ oder „Dals, Eintöpfe, Currys“. Ob eine Suppe nun Vor- oder Hauptspeise ist, variiert schließlich mit der Menge, es bleibt aber eine warme und heimelige Suppe.

Die Rezepte werden durch großformatige Fotos begleitet, die die Lust aufs Nachkochen gekonnt verstärken. Der Rezeptaufbau ist wie in den anderen Ottolenghi-Kochbüchern und damit vertraut, erprobt und sehr praktikabel. Jedes Rezept wird von einem kurzen Text eingeleitet, der nicht nur praktische Tipps gibt, sondern zudem entweder Auskunft darüber, wer des Autorenquartetts das Rezept oder die Inspiration dazu beigesteuert hat und warum oder zumindest, warum es für das Autorenteam in ein Comfort-Kochbuch gehört.

Comfort kann auch Bunt

Durch den Einsatz von Spotlack wird bereits der Einband zu einem essentiellen Comfort-Teil. Nicht nur die knalligen, aber dennoch warmen Farben, die vom Cover leuchten und sich auf den Trennseiten im Inneren fortsetzen, auch die Glätte des Lacks verleiten dazu, häufiger einmal andächtig über den Buchdeckel zu streichen. Alles in allem stecken Ottolenghi und sein Team Comfort-Food nicht in der optisch gedeckte und sanfte Farbecke. Hier feiern die Farben das Leben und das (gemeinsame) Essen, fröhlich und dennoch gemütlich trennen doppelseitige Farbspielereien die Kapitel voneinander und machen große Lust aufs freudige Nachkochen.

Da die Rezeptzusammenstellung ebenso bunt die die Farbwahl ist, fällt die Entscheidung, welches Rezept zuerst nachgekocht werden soll, sehr schwer. Letzten Endes wurde es „Gerösteter Spitzkohl mit Miso-Butter“, „Zitronenreis mit Käsekugel und Chillibutter“ und „Pilzragù für jede Gelegenheit“ sowie zwei Tage später das „Hähnchen-Limettenblatt-Curry mit Nudeln“. Jedes der Rezepte war problemlos nachzukochen und das Ergebnis kam dem Foto im Buch erstaunlich nah. Geschmacklich hat jedes einzelne überzeugt. Allein beim Herausheben des duftenden Zitronenreises stellte sich bereits ein wohliges Gefühl ein. Beim Essen dann sowieso. Das wird es definitiv häufiger geben - Versprechen erfüllt.

Fazit

Comfort ist ein Buch für jede Lebenslage und jede Jahreszeit – ein herrlich abwechslungsreicher Mix unterschiedlicher Kocheinflüsse, die alle eins gemeinsam haben: das Wohlfühlen beim Essen.

Ottolenghi Comfort

Helen Goh, Yotam Ottolenghi, Dorling Kindersley

Ottolenghi Comfort

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