Nordische Weihnacht
- Christian
- Erschienen: Oktober 2022
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Weit Bekanntes hübsch präsentiert
Michaela Lühr ist begeisterte Bäckerin und Köchin. Ihre Liebe zur traditionellen und modernen Hausmannskost teilt sie auf ihrem sehr erfolgreichen Foodblog „Herzelieb“ mit uns. Sie bezeichnet sich als „im Herzen ein Nordlicht“, das die Weihnachtszeit mit ihren Traditionen und Rezepten liebt. Diesen hat sie nun ein eigenes Kochbuch gewidmet.
Rezepte und Geschichten zur Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit wird von vielen als die schönste Zeit des Jahres angesehen. Gemütlichkeit, gutes Essen und die ein oder andere Tradition prägen den Advent und die Weihnachtstage. Michaela Lühr hat daraus eine Kombination gemacht und präsentiert im vorliegenden Buch Rezepte von Herzhaftem und Süßem und kleine Geschichten rund um die Traditionen der „Nordischen Weihnacht“. Alles ist mit sehr schönen, atmosphärisch Fotos versehen, die Lust aufs Kochen und Backen machen oder schöne Landschaften oder Orte zeigen. Leider ist allerdings nirgends erwähnt, wo diese Außenaufnahmen gemacht wurden.
Wenig Neues in schönem Gewand
Die Rezepte sind alle mit kleinen Einleitungen versehen und in einem sehr ansprechenden Layout gehalten. Ein stylisches Foto macht Lust auf das Ausprobieren und Kochzeit und Schwierigkeitsgrad lassen erahnen, was auf einen zukommt. Die Zutaten sind alle leicht erhältlich, wie es sich für Hausmannskost gebührt. Und genau in der Hausmannskost liegt die Krux! Eigentlich alle Rezepte dürften weitgehend bekannt sein. „Kartoffelsalat mit Würstchen“, „Rouladen mit Apfelrotkohl“ oder „Roter Heringssalat“ und viele mehr sind nun wirklich keine Unbekannten. Auch „Sandmuscheln“, „Pfeffernüsse“ und „Stollen“ gehören zum Repertoire in vielen Küchen. Lediglich in ihren Geschichten könnte noch das ein oder andere Neue von der Autorin zu erfahren sein, wie etwa der Adventskranz mit 23 Kerzen oder der originelle Friesische Weihnachtsbaum.
Rosinenstuten und Krabbencocktail
Eigentlich hatte ich mir einige Rezepte vorgenommen, doch nachdem ich „Rosinenstuten“ und „Krabbencocktail“ gemacht hatte, habe ich aufgegeben. Obwohl ich beides schon seit Jahrzehnten erfolgreich herstelle, sind sie mir dieses Mal nicht gelungen. Der Rosinenstuten sollte mit einem Vorteig hergestellt werden, wie er mir bisher unbekannt war. Vielleicht lag es daran oder an viel zu viel Milch-Eigelb zum Bestreichen – jedenfalls hatte er das Aussehen und die Konsistenz eines Backsteins. Der Krabbencocktail ertrank in Mayonnaise, die zudem mit Meerrettich gewürzt wurde, was sie ziemlich scharf machte – war also für uns auch nichts. Beim Durchblättern sind mir noch einige andere eventuelle Stolpersteine aufgefallen: Für den Kartoffelsalat 1,2 Kilo gepellte Kartoffeln mit 1,5 Liter Wasser übergießen? Und, wie soll die Backtemperatur bei den „Förtchen“ sein? Vielleicht fehlte bei mir die in allen Rezepten verlangte „Prise Liebe“, aber enttäuscht war ich schon.
Fazit
Ein sehr schön aufbereitetes Buch aus einer Kombination aus Rezepten und Geschichten, das allerdings für Viele kaum Neues bieten dürfte. Außerdem waren die von mir ausprobierten Rezepte wenig gelungen, was entweder an einer zu kleinen „Prise Liebe“ gelegen haben mag oder wirklich an kleinen Unstimmigkeiten durch die Autorin.
Michaela Lühr, Christian
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