Meze vegetarisch

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: August 2022
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Meze vegetarisch
Meze vegetarisch
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Carola Krauße-Reim
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Kochbuch-Couch Rezension vonSep 2022

Praktikabilität

Die meisten Gerichte sind auch für Anfänger geeignet. Nicht jede Zutat ist ohne weiteres im Supermarkt zu bekommen und die Zubereitungszeit beträgt manchmal mehrere Stunden.

Ausstattung

Die Inhaltsangabe gibt nicht den ganzen Inhalt des Buches wieder. Angaben zur Zubereitungszeit fehlen völlig, wären aber sehr sinnvoll gewesen. Das Layout des Buches ist aber sehr ansprechend.

Kleine Gerichte für den großen Genuss

Ali Güngörmüs ist ein türkisch-stämmiger Sternekoch, der mehrere Restaurants besitzt und betreibt und vielen vor allem als Fernsehkoch aus so bekannten Sendungen, wie „Die Küchenschlacht“, Kitchen Impossible“ oder „Grill den Hensler“ bekannt sein dürfte. Seinen zahlreichen Kochbüchern fügt er nun ein weiteres hinzu, von dem er sich wünscht: „Ich möchte, dass ihr mit Lust und Laune nach dem Buch kochen könnt und nicht gestresst seid“.

Vegetarische Kleinigkeiten zum Kombinieren

Wer kennt sie nicht, die köstlichen Kleinigkeiten in den unzähligen Schälchen, die abwechslungsreich und raffiniert dazu verleiten oft viel mehr zu essen als man eigentlich wollte. Meze sind im ganzen Mittelmeerraum bekannt und können sowohl als kalte und warme Vorspeisen oder auch als kleine Zwischenmahlzeiten gereicht werden – oder, wie gesagt, ungewollt auch eine ganze Hauptmahlzeit ersetzen.

Güngörmüs hat sich für die vegetarischen Varianten entschieden, die zudem von „Aromen, Gewürzen, Frische und Vielfalt“ der „mediterranen-orientalischen Küche“ geprägt sind. Seine Gerichte umfassen Süßes, Salate, Brote, Suppen, Fingerfood, Gemüse und sättigende Beilagen. Zwischen den Rezepten handelt er noch Themen, wie „Meine liebsten Gemüse- und Obstsorten“, „Was zur Meze trinken“ oder „Orientalische Zutaten“ ab. Leider sind diese sehr interessanten Exkurse nicht im Inhaltsverzeichnis gelistet, sodass ein wenig Blättern nötig ist um sie zu finden. Was man dann allerdings auch finden wird, sind ganz überraschend auftauchende Kapitel, wie „Erfrischendes für heiße Tage“, „Gemüse, Gemüse, Gemüse“ oder „Make it spicy“, die man im Inhaltsverzeichnis auch vergebens sucht und die verschiedene Meze auflisten, die zu dem angegebenen Thema passen. Hier wäre ein detailliertes und allumfassendes Inhaltsverzeichnis wirklich besser gewesen. Ob Güngörmüs Versprechen, dass „die Rezepte leicht machbar und die Zutaten einfach zu bekommen sind“ eingehalten werden konnte, haben wir versucht herauszufinden.

Abwechslungsreich, aber immer vegetarisch?

Um es vorweg zu nehmen: die Rezepte sind bis auf zwei Ausnahmen tatsächlich vegetarisch. Lediglich bei zwei Desserts wird Gelatine verwendet die man aber durchaus auch durch eine vegetarische Variante ersetzen kann, wenn man „Buttermilch-Mousse mit Holunderblüte und gebackenen Pfirsich“ und „Gebackene Feige mit Kataifi-Teig und Haselnussparfait“ unbedingt machen will. Die beiden Gerichte zeigen aber auch schon eine ziemliche Schwäche des Buches: nicht alle Gerichte sind schnell gemacht. Die Zubereitungszeit variiert zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden – dann kann von einer schnellen Zwischenmahlzeit wirklich keine Rede mehr sein. Leider sind diese Zubereitungszeiten nicht genannt, sodass man die Rezepte gründlich durchlesen sollte, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Schön ist, dass Güngörmüs ergänzende passende Meze nennt, sodass einer abwechslungsreichen und bunten Mischung auf dem Tisch nichts mehr im Wege steht.

Fotos versprechen Genuss

Schon beim Durchblättern fallen die tollen Fotos auf, die jedes Gericht bestens in Szene setzen. Zudem sind die Rezepte übersichtlich und sehr gut verständlich in einem Fließtext erklärt. Die Zutatenliste wird für jede Komponente des Gerichts gesondert angegeben und ist meist relativ kurz. Güngörmüs hält sein Versprechen der einfach zu erhaltenden Zutaten fast ein. Lediglich manche Gewürze dürften nicht zum Standartprogramm in deutschen Küchen gehören. Einige, wie Purple Curry oder Vadouvan sind zudem nicht so einfach im Supermarkt zu erhalten und außerdem in so kleinen Mengen nötig, dass man sich überlegt, ob man „Tomaten-Risoni-Risotto“ und „Geschmorte Rote Bete mit Burrata“ wirklich ausprobieren sollte.

Überhaupt dürften sehr viele der Gerichte auch unter Meze-Liebhabern noch wenig bekannt sein. Der Autor hat hier wirklich alle möglichen Zutaten verwendet, die man auch als Komponenten von Hauptmahlzeiten kennt und diese dann teilweise nur in reduzierte Anzahl kombiniert, sodass man sich manchmal schon fragt, was daran Mezze ist. Wir haben uns an „Kartoffelnudeln mit Paprikacreme, Honigtomaten und Rucola“ gewagt, wobei wir den Rucola durch Basilikum ersetzt haben und feststellen mussten, dass die Portion durchaus eine Hauptmahlzeit ersetzen kann. Genauso ging es uns mit „Gebratenem levantinischen Gemüse“, das wir mit „Gebackene Süßkartoffeln“, „Gewürzbulgur mit Gemüse“ und „Muskatkürbis mit Gewürztomaten-Sugo und Sauerrahm“ kombiniert haben. Die einzelnen Gerichte sind für 4 Personen gerechnet und die Anzahl der Meze sollte laut Güngörmüs doppelt so hoch sein, wie Personen am Tisch, doch wir waren zu Viert und pappsatt. Geschmeckt hat es aber allen und so werden wir bestimmt noch so einige andere Leckereien ausprobieren.

Fazit

Ein Buch mit vielen tollen Rezepten und mit einigen Überraschungen, denn nicht alles was man in ihm findet ist auch im Inhaltsverzeichnis angegeben. Ali Güngörmüs entführt in die Welt der abwechslungsreichen und köstlichen vegetarischen Meze, die als Vorspeisen genauso schmecken, wie als Zwischenmahlzeiten oder portionsbedingt auch als Hauptspeisen. Jedoch sollte man manchmal etwas Zeit einplanen, denn nicht alle Gerichte sind so schnell gekocht, wie man bei Zwischenmahlzeiten annehmen könnte.

 

Meze vegetarisch

Sandra Eckhard, Ali Güngörmüs, Dorling Kindersley

Meze vegetarisch

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