Mexiko: Tacos, Tequila, Tattoos
- Brandstätter
- Erschienen: Juli 2020
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Moderne Rezeptsammlung in einer frischen, unverfälschten Sprache
„Mexiko“ von Thomas Kosikowski und Johannes Riffelmacher ist kein gewöhnliches Kochbuch, was schon nach wenigen Seiten klar wird. Modern und ungewöhnlich, dennoch wissensreich und ausführlich widmen sich die Autoren der mexikanischen Küche und Kultur. Die Sprache ist frisch und jugendlich, nicht nur in dem Vorwort, sondern auch in den Rezepten, so dass man das Gefühl hat, man würde mit Freunden zusammen kochen. Und genau darauf legen es die Autoren an: das machen, was einem Spaß bereitet. Kochen gehört definitiv dazu, also: los geht’s!
Zu Beginn helfen die Kapitel „Ausrüstung“ und „Perdón, qué es eso?“ weiter, vor allem letzteres ist eine große Hilfe bei den doch ungewöhnlicheren Zutaten, mit denen die Gerichte hauptsächlich zubereitet werden. Da kommt man auch nicht umhin, sich das ein oder andere im Internet zu bestellen, wenn man nicht das Glück eines südamerikanischen oder lateinamerikanischen Supermarkts in der Nähe hat. So viel vorweg: es ist es wert!
Die Rezepte zu rund einem Dutzend Salsas erlauben eine schier endlose Varianz für die Gerichte, da man nach Belieben und Geschmack austauschen, verändern oder weglassen kann. Wir haben uns an die Vorgaben gehalten und zum „Alambre“ die Salsa Fuego zubereitet. Durch die für unseren Gaumen ungewöhnliche Kombination war es ein explosives Geschmackserlebnis. Ähnlich verhielt es sich mit den „Tostadas de Mariscos“. Die Salsa Bombástica harmonierte wunderbar zu den leichten Meeresfrüchten, Avocados und Tomaten.
Bei den „Camarones al Coco“ ging leider die leckere Kruste zu schnell ab, aber geschmacklich waren sie äußerst delikat. Auch hier könnte man von der Mango-Salsa abweichen, aber durch die Kombination der Garnelen mit dem Kokos passte es hervorragend.
Natürlich durfte auch der Klassiker „Enchiladas“ nicht fehlen. Uns erstaunte dabei der Orangensaft in der Salsa, aber er verlieh dem ganzen einen speziellen Pfiff. Ebenso überrascht waren wir von dem „Kojoten-Chili“, das ohne Tomaten auskommt, die in unserer bisherigen Version eines Chilis nicht fehlen durften. Dafür kann man nach Herzenslust mit diversen Bohnensorten hantieren, was wir auch ausgiebig ausnutzten und nicht nur ganze Bohnen verwendeten, sondern auch ein Mus, das dem Chili eine tolle cremige Konsistenz verlieh.
Für die „Tacos de Portobello“ nahmen wir statt der Sepiatortillas blaue Tortillas, die optisch reizvoll waren. Schön bunt sahen auch die „Tacos de Camaron“ aus mit der orange-grünen Kombination. Bei den „Chile Relleno“ setzten wir ebenfalls auf eine Farbvariation: statt grüner Paprika verwendeten wir rote. Wir mischten zudem das Hackfleisch mit Chorizowurst, was dem Ganzen eine wunderbar würzige Note gab.
Die „Tacos de Pollo“ waren dank der Achiote-Paste ein anderer Geschmack als man ihn normalerweise kennt. Durch Limetten und Avocado wird die Schärfe etwas gemildert, was bei den „Tacos de Pescado“ zwar nicht nötig, aber geschmacklich äußerst reizvoll ist.
Neben den Rezepten gibt es noch jede Menge anderer Sachen in dem Buch zu entdecken, was es zu einem Schmöker macht, den man gerne immer wieder zur Hand nimmt. Liebhaber der lateinamerikanischen Region kommen voll auf ihre Kosten und andere werden es danach bestimmt werden und nach Mexiko reisen wollen.
Fazit
„Mexiko“ ist kein Kochbuch im klassischen Sinne. Hier haben sich die Autoren darum bemüht, den Staub aus den Seiten zu klopfen und dadurch eine moderne Rezeptsammlung in einer frischen, unverfälschten Sprache geschaffen.
Thomas Kosikowski, Johannes Riffelmacher, Brandstätter
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