Mediterran
- Dorling Kindersley
- Erschienen: September 2022
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Eines der Kochbücher, die man sich immer wieder gerne zur Hand nimmt.
Ali Güngörmüs dürfte den meisten aus diversen Kochsendungen des deutschen Fernsehens bekannt sein. Dort bewertet er nicht nur Hobbyköche, sondern präsentiert auch seine eigenen Gerichte, die stets einen leichten, reiselustweckenden Mittelmeercharakter haben. Ein paar seiner kreativen Rezepte findet man nun in diesem Kochbuch.
Nach einem kurzen Vorwort geht es los mit „Vorspeisen, Salaten & Suppen“, „Gemüse & Pasta“, bevor es mit „Fisch & Meeresfrüchten“ sowie „Geflügel & Fleisch“ weitergeht und obligatorisch mit „Desserts“ endet. „Grundrezepte“ runden das Ganze ab.
Vorab sei gesagt, dass das Format wunderbar handlich ist. Es ist weder zu groß, so dass man es gut in der Nähe des Kochgeschehens platzieren kann, noch ist es zu klein, dass man beim schnellen Überfliegen der Rezepte etwas überlesen könnte. Zudem sind die Fotos nicht in Hochglanz abgebildet, so dass sie einem fettige Finger nicht direkt übelnehmen. Kommen wir aber nun zu den Köstlichkeiten, die sich zwischen den Seiten verbergen.
Direkt zu Beginn lachte uns der „Grapefruit-Avocado-Salat mit Granatapfel“ an. Die Kombination der säuerlichen Grapefruit mit der dezenten Avocado und den knackigen Granatapfelkerne reizte uns sehr. Es brauchte auch nicht viel mehr Zutaten, um einen wunderbaren Salat zu kreieren, der zu allem passt, egal ob Fisch oder Fleisch oder einfach nur so.
„Hummus“ ist ja einer der Klassiker schlechthin. Wir reichten ihn zusammen mit dem „Tsatsiki“ und dem „Fladenbrot“ – die Rezepte findet man bei den „Grundrezepten“ am Ende des Buches. Die Konsistenz war schön cremig und durch Ras el-Hanout und Dukka angenehm würzig. Das „Tsatsiki“ wurde nicht durch die Gurke verwässert, weil diese vorher mit Salz bestreut wurde. Ein guter Tipp! Durch die gehackten Minzblätter schmeckte der Aufstrich frisch und leicht. Das „Fladenbrot“ war fix gemacht und ging herrlich auf.
Die „Kartoffelrösti mit Lachstatar und Gurkensalat“ waren eine tolle Vorspeise am Sonntagmittag. Schnell gemacht, aber ein echtes Highlight, zergingen sie förmlich auf der Zunge. Auch der „Rucolasalat mit Balsamico-Feigen und Mozzarella“ kam bei den Gästen sehr gut an.
Die Kombination der Jakobsmuscheln mit dem Trevisano-Radicchio und dem milden Orangendressing war hervorragend, und der „Panzanella“ passte perfekt zum Grillabend.
Weiter ging es mit dem „Erbsenrisotto mit Kopfsalat und Flusskrebsen“. Wir griffen lieber auf schon essfertige Flusskrebse zurück als lebende zu kaufen, aber dennoch war das Gericht vorzüglich.
Der „Kabeljau mit Zitronenkartoffeln, Pimientos und Tomatenpesto“ bestach durch seine Zusammenstellung. Leider bekamen wir keine Pimientos, aber die gelben Spitzpaprika erfüllten auch ihren Zweck. Am besten schmeckten uns die Zitronenkartoffeln: herrlich frisch und schnell und einfach zuzubereiten. Ein Essen, das man gut reichen kann, wenn Freunde zu Besuch erwartet werden.
Ein wenig aufwendiger hingegen war der „Wolfsbarsch in Salzkruste mit Sauce Gribiche“, aber ein echter Hingucker. Der Fisch war ganz zart und weich und hatte diesen leichten Salzhauch. Dazu die Sauce Gribiche – mehr braucht es nicht zum Glücklichsein. Außer vielleicht die „Dorade mit Zitronen-Petersilien-Butter“, die sich ebenfalls bestens eignet, wenn mehrere Gäste erwartet werden.
Die „Kartoffel-Garnelen-Pfanne“ ist ein perfektes Abendessen, wenn man mal nicht allzu viel Zeit hat. Obwohl es nach mehr Aufwand klingt, war dem nicht so bei dem „Zander mit Limettenmayonnaise und Taboulé“. Eine äußerst schmackhafte Kombination.
Ein wenig Übung braucht man für den „Kalbsrücken mit Kräuterpolenta und Salbeibutter“, damit er auf den Punkt gegart wird, aber wenn man das schafft, ist dieses Essen einfach lecker, genauso wie das „geschmorte Gewürzhuhn“, das gut vorbereitet werden kann.
Von den Desserts testeten wir den „Mokkaschaum auf Brombeeren“, das „Vanillemousse mit Himbeersorbet“ und den „Zitronenquark mit Beeren“. Alle drei Speisen ließen sich gut zubereiten ohne wenig Aufwand und Unmengen an Zutaten. Bei anderen Rezepten störte uns, dass man zu viel Eigelb braucht und kein Eiweiß. Wir wollten nichts verschwenden.
Die Grundrezepte am Ende des Buches lassen sich vielfältig einsetzen wie die Balsamico-Vinaigrette oder das Minzpesto, das auch mit anderen Kräutern bestens funktioniert.
Wir haben viele Rezepte gefunden, die wir ausprobieren wollten und konnten uns kaum entscheiden, was wir nun kochen wollten. Dieses Buch wird garantiert eins unserer Standardkochbücher werden, die wir immer wieder gerne zur Hand nehmen werden.
Fazit
Hier findet der Kochanfänger problemlos viele Rezepte, die gelingsicher sind. Kurze Texte zu jedem Gericht bieten hilfreiche Informationen und auch die Zutaten lassen sich größtenteils problemlos besorgen, so dass man sich auch spontan etwas aussuchen und kochen kann.
Ali Güngörmüs, Dorling Kindersley
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