Marrakesch - Das Marokko-Kochbuch
- Edition Michael Fischer
- Erschienen: September 2018
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Rezepte aus der orientalische Küche mit Reise-Tipps
Patrick Rosenthal wirbt mit „Marrakesch - das Marokko-Kochbuch“ für seine Lieblingsstadt mit ausgewählten Locations. In seinem Vorwort schreibt er „Marrakesch ist so vielfältig wie die Rezepte in diesem Buch - traditionell, aber auch sehr modern, einfach, aber auch luxuriös.“ Entsprechend vielfältig sind die über 70 enthaltenen Rezepte.
„Vorspeisen“, „Hauptspeisen“, „Desserts“ und „Marrakesch Delights“ lauten die wenigen Kapitel im Buch. Neben den Rezepten werden Restaurants und andere Lokalitäten vor Ort vorgestellt, in denen einige der aufgeführten Speisen zubereitet und den Gästen gereicht werden.
So zum Beispiel das Restaurant „Nomad“, ein ehemaliges - auf vier Etagen verteiltes - Teppichgeschäft, am berühmten Marktplatz Marrakeschs. Der „Nomad-Burger“ präsentiert sich dann rustikal, aber ganz im Orient-Style.
Im „Le Jardin“ gibt es „Kefta Tajine“ - Fleischbällchen aus Lamm und Rinderhackfleisch in würziger Tomatensoße. „Eine Reise nach Marrakesch, ohne eine Tajine zu essen, ist möglich, aber sinnlos“ schreibt Patrick Rosenthal dazu.
Der „Beldi Country Club“ serviert als Vorspeisen „Tintenfisch-Dariol“ oder „Tintenfisch-Cigares“.
Ich habe für meinen Praxistest zunächst ein paar sehr einfache Gerichte ausprobiert: „Rote Linsensuppe“ koche ich immer gerne und variiere mit den Zutaten. Auch das hier enthaltene Rezept ist lecker und gelingt mit wenigen Handgriffen. Der „Kichererbsen-Möhren-Salat“ sieht im Einmachglas angerichtet toll aus und geschmeckt hat er auch ganz wunderbar. „Überbackener Tomaten-Couscous“ habe ich als unkomplizierte, herzhafte Beilage serviert. Der Couscous wird mit Mangold und Tomatenstücken vermischt und mit würzigem Käse im Ofen überbacken.
„Marrakesch“ enthält eine Vielzahl wirklich unkomplizierter Speisen, die mit typischen Zutaten und Gewürzen zubereitet werden - ob Gemüse, Salate, Suppen, Beilagen, Süßspeisen oder Getränke. Doch daneben gibt es aber auch deutlich raffiniertere - und auch schon vom Namen her geheimnisvoller klingende - Rezepte, die zudem mit modernem Einschlag überraschen. „Safran-Panna-Cotta mit Honig-Feigen“ oder „Muhallabia-Milchpudding mit Orangenwasser“ etwa.
Zu den meisten Rezepten gibt es ein ansprechendes Foto, das mit intensiven Farben und schöner Lichtstimmung Appetit macht. Die Zubereitungshinweise sind nicht allzu umfangreich und immer verständlich formuliert. Übersichtliche Angaben zur Zubereitungszeit oder Nährwertangaben fehlen leider.
Designer, Gastronomen oder Köche lässt Patrick Rosenthal ebenfalls zu Wort kommen, um persönlichen Eindrücke von Marrakesch einzufangen. Im abschliessenden Kapitel „Marrakesch A-Z“ finden sich dann weitere nützliche Informationen für interessierte Marrakesch-Reisende. Die sehr reduzierte, zweifarbige Karte „Marrakesch von oben“ markiert lediglich die im Buch erwähnten Locations im Stadtgebiet, ohne wirklich zusätzlichen Mehrwert zu liefern.
Für den Leser bieten sich so aber einige zusätzliche Möglichkeiten, um Land und Leute kennenzulernen und sich einzustimmen. Jedoch könnten einige der ergänzenden Fotos das Flair der mittelalterlichen Stadt noch stimmungsvoller transportieren. Bewusst verzichtet Patrick Rosenthal aber auf allzu inszeniertes und wenig authentisches Bildmaterial mit Schlangenbeschwörern und Gauklern.
Fazit:
Die Rezepte in „Marrakesch - Das Marokko-Kochbuch“ bieten eine gelungene und abwechslungsreiche Auswahl an Gerichten aus der orientalischen Küche. Der erweiterte konzeptionelle Rahmen mit den zusätzlichen Informationen und Reise-Tipps konnte mich nicht durchweg begeistern.
Patrick Rosenthal, Edition Michael Fischer
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