Mamusia

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: August 2022
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Mamusia
Mamusia
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Carola Krauße-Reim
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Kochbuch-Couch Rezension vonNov 2022

Praktikabilität

Hausmannskost mit gut zu erhaltenden Zutaten. Die meist unkomplizierten Rezepte sind in einzelnen Zubereitungsschritten bestens erklärt. Für Veganer und Vegetarier sind die Rezepte eher weniger geeignet.

Ausstattung

Fast jedes Gericht wird in einem sehr stimmungsvollen Foto abgebildet. Die Rezepte an sich lassen keine Fragen offen und zusätzliche Fotos zeigen neben kleinen Geschichten viel vom Leben in der Ukraine. Ein nach Zutaten und Gerichten ausgelegtes Inhaltsverzeichnis ermöglicht schnelles Auffinden der Rezepte

Herzhafte Sattmacher-Küche

Die Ukraine hat aufgrund ihrer sehr wechselreichen Geschichte auch kulinarisch viele unterschiedliche Einflüsse erhalten. Als 2014 die Krim annektiert wurde, fürchtete die Autorin um diese Vielfalt und fing an, „wie eine Wahnsinnige Rezepte zu dokumentieren, getrieben von der Angst, sie könnten verloren gehen“. Nachdem die 1. Auflage ihres Kochbuch-Debüt noch „Mamuschka“ hieß, hat sie die nun erschienene Neuauflage mit dem ukrainischen Wort für Mutter „Mamusia“ betitelt, widmet sie allen Müttern und spendet den kompletten Verkaufserlös an die Ukrainehilfe Berlin e.V.

Köstliche Rezepte und viele tolle Bilder

Olia Hercules erzählt in der Einleitung, dass sie in ihrer Kindheit nach den jahreszeitlichen Erträgen aus dem Garten gekocht haben. Die Gerichte waren bodenständige Hausmannskost, die vor allem satt machen sollte und dennoch immer köstlich war. Jetzt teilt sie mehr als 100 Rezepte mit uns, die von Suppen über allen möglichen Hauptspeisen und Beilagen bis hin zu Nachspeisen, Eingemachtem, Eingelegtem und Getränken gehen.

Die Gerichte verlangen einmal mehr, einmal weniger Aufwand, doch sind sie alle ohne große Mühe zuzubereiten. Und gerade die eingelegten Gemüse, die Säfte und die Konfitüren stocken den Vorrat an Leckereien für die kalte Jahreszeit auf. Die Zutaten dürften bis auf vielleicht ganz wenige Ausnahmen alle im Handel zu erhalten sein. Typisch sind hier Kräuter, Gurken und verschiedene Milchprodukte, wie Kefir, Saure Sahne und Frischkäse.

Nahezu jedes Gericht ist mit einem wunderbaren Foto versehen, das Lust und Laune zum Nachkochen macht. Überhaupt lebt dieses Kochbuch neben den Rezepten von den sehr stimmungsvollen Bildern. Familienfotos aus alten und neueren Zeiten lassen hoffen, dass die gemütliche und friedliche Stimmung bald wieder normal sein wird und wieder verschiedene Köstlichkeiten auf dem Grill oder dem offenen Feuer im Garten zubereitet werden können. Ja – nicht alles wird in der Küche hergestellt!

Von „Tataren-Teigtaschen“ bis zu „Wespennestschnecken“

Die Autorin erzählt zu jedem Rezept eine kleine einleitende Geschichte – woher das Rezept stammt, welche Erinnerungen sie damit verbindet, wann es als Festspeise auf den Tisch kam und vieles mehr. So lernt man gleich noch so einiges über die Traditionen und das Leben in der Ukraine! Wir haben uns für „Mit Lamm gefüllte Tataren-Teigtaschen“, „Kleine Joghurtpuffer“, „Apfelkuchen“, „Ukrainischen Käsekuchen“ und die „Wespennestschnecken“ entschieden.

Die Zubereitungen waren immer einfach, da in einzelnen Schritten sehr gut erklärt werden. Lediglich die sehr unterschiedlichen Portionen, von 2 bis 10 Personen können es sein, muss man unbedingt beachten, will man nicht tagelang das Gleiche essen. Uns hat alles sehr gut geschmeckt, wobei wir den Hinweis der Autorin „kein Rezept muss sklavisch befolgt werden“ berücksichtigt haben, denn Koriander ist nicht gerade unser Lieblingskraut und warum grüne Äpfel kaufen, wenn rote aus dem Garten vorhanden sind? Lediglich Veganer und Vegetarier dürften gerade bei den Hauptspeisen selten fündig werden, denn Fleisch und Fisch gehören hier so gut wie immer dazu.

Fazit

Ein Buch voller herzhafter „Familienrezepte aus der Ukraine“. Bodenständige Hausmannskost, die garantiert satt macht und schmeckt. Durch kleine Geschichten zu den Gerichten lernt man außerdem noch so einiges über Traditionen und das Leben in der Ukraine. Empfehlenswert für alle, die gerne unkompliziert und zünftig kochen. Nur für Veganer und Vegetarier sind gerade die Rezepte zu den Hauptmahlzeiten weniger geeignet.

Mamusia

Olia Hercules, Dorling Kindersley

Mamusia

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