Mamma Mia
- Callwey
- Erschienen: September 2023
- 0
… ist das gut!
Wer in diesem Jahr Folge 6 von „Kitchen Impossible“ gesehen hat oder sogar seinerzeit in der „Kochgarage“ war, kennt sie bereits: Graciela Cucchiara. In ihrem Kochbuch „Mamma Mia“ erfahren wir auf über zwanzig reichlich bebilderten Seiten viel über die Herkunft der gebürtigen Argentinierin mit italienischen Wurzeln, wie sie aufwächst, wie sie zum Kochen generell und nach München in die Gastronomie kommt. Ein unterhaltsamer und lesenswerter Einblick in ein bewegtes, kulinarisches Leben.
Bunt, vielfältig, lecker
Das großzügige Format und die schöne, ansprechende Gestaltung stimmen direkt auf eine vielfältige Mischung mediterraner Köstlichkeiten ein. In leuchtende Farben eingebettet, versprühen nicht nur die vielen Bilder und Anekdoten wahre Lebensfreude und machen neugierig auf mehr, auch mit den Rezepten geht es wahrlich bunt einher.
Graciela Cucchiara bezeichnet sich selbst stolz als „Improvisationskünstlerin“, die einfach nach Gefühl und Geschmack kocht. Nur für „Mamma Mia!“ hat sie laut eigener Aussage erstmals eine Waage in die Küche gestellt, damit ihre Rezepte auch nachzukochen sind. Über 70 Rezepte hat sie nun für ihr Kochbuch zusammengestellt und die bieten einen wunderbaren Mix von Aperitif und Vorspeise bis zu Süßem und abschließendem Digestif.
Für meinen Praxistest habe ich mir zu Beginn gleich etwas Besonderes herausgesucht: „Cima Ripiena alla Genovese“, gefüllte Rinderbrust. Mit würziger Füllung aus Pecorino und Kräutern, dazu Gemüsepüree und aromatisches Pesto aus Ligurien ist diese Hauptspeise ein wahres Gedicht. Die “Dolcezza Salata“ ist da deutlich weniger raffiniert, aber der herzhafte - Quiche ähnliche - Kuchen war trotzdem überaus lecker, dabei auch noch schnell zuzubereiten.
Als großer Pasta-Fan musste ich auch hier eine erste Auswahl treffen. Die fiel wahrlich nicht leicht, denn in zahlreichen Variationen und Geschmacksrichtungen präsentiert Graciela Cucchiara ihre Pastaideen. Gleich die „Malloreddus alla Campidanese“ - Gnochetti nach Campidano-Art - waren ein Volltreffer. Salsiccia, Tomaten, Pecorino und eine Prise Safran geben dem Gericht ihre besondere Note. Bei den „Gnocchi in Padella“ macht viel Mascarpone die Sauce verführerisch cremig.
Was mir insgesamt gut gefällt ist, dass keines der Rezepte übermäßig kompliziert ist. So macht sich „Mamma Mia“ hervorragend in der Alltagsküche. Natürlich variiert der Zeitbedarf und den muss man sich leider auch erstmal aus dem Rezept erlesen. Aber die überschaubaren Arbeitsschritte und tolle Fotos motivieren sich auf kulinarische Reise zu begeben.
„Italienische Rezepte mit Herz“ lautet der Untertitel des Kochbuches und die Handschrift von Graciela Cucchiara ist unverkennbar und abwechslungsreich. Es gibt Vegetarisches, wie gefüllte Artischocken, Auberginen-Auflauf oder das Kircherbsen-Karotten-Soufflé. Frisches aus dem Meer zum Beispiel Fischeintopf oder Nudeln mit Muscheln und Bohnen. Fleisch und Geflügel finden sich in Opa Cayetanos Brathähnchen oder Gerollter Schweinebauch. Wie wäre es mit Olivenöl-Pannacotta mit Balsamico-Erdbeeren zum Nachtisch? Oder doch lieber ein Stück Schokoladen-Salami.
Fazit
„Mamma Mia“ ist das gut! Ich liebe die italienische Küche und Graciela Cucchiara hat mich mit ihrem Kochbuch direkt verzaubert. Ich werde mit diesen authentischen Rezepten ganz sicher häufiger ein Stück Italien in die heimische Küche holen. Gerade jetzt, wo die Tage dunkler werden bringt Graciela Cucchiara Farbe auf den Tisch.
Graciela Cucchiara, Callwey
Deine Meinung zu »Mamma Mia«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!