Malaysische Köstlichkeiten aus der heimischen Küche.
Christopher Aziz Krebs wuchs in der Schweiz auf, doch seine aus Malaysia stammende Mutter verwöhnte ihn stets mit den kulinarischen Köstlichkeiten ihrer Heimat. Schnell stand für Aziz Krebs fest, dass er Koch werden wollte. Nach einer Ausbildung und Jahren in der gehobenen Gastronomie, machte er sich mit einem malaysischen Restaurant selbstständig, denn Malaysia ist fest in seiner DNA verankert. Die Küche seiner Mutter und Oma, überhaupt die Geschichte seiner Familie und die Kultur Malaysias zeigt sich in jedem vorgestellten Rezept.
Sudah makan – hast du heute schon gegessen?
Essen spielt in Malaysia eine große Rolle, wie Christopher Aziz Krebs in seiner sehr ausführlichen Einleitung klarstellt. Dabei gibt es keine spezifischen Gerichte für die unterschiedlichen Mahlzeiten, es wird gegessen worauf man Lust und Appetit hat. Auch kommen stets mehrere Gerichte auf den Tisch - für Auswahl ist immer gesorgt. Die heutige malaysische Küche hat Einflüsse vieler Nationen, von den asiatischen Nachbarn bis zu den Kolonialmächten haben alle ihre Spuren hinterlassen. Wie alle Küchen Asiens lebt auch die malaysische von den verwendeten Gewürzen und Kräutern. Sie kann von mild bis höllisch scharf alles sein – also Vorsicht bei den verwendeten Chilis! Was sie aber meistens benötigt, ist Zeit. Selbst ein Wokgericht, das innerhalb einer halben Stunde gegart ist, braucht diverse Zutaten, die eine längere Vorbereitungszeit benötigen.
Rezepte für jeden Appetit
Aziz Krebs stellt Rezepte von vegetarisch, über Fisch und Fleisch, bis hin zu Süßem und Getränken vor. Wie er in seiner ausführlichen Einleitung selber sagt, bedarf es teilweise Zutaten, „die ich zu Hause mühsam suchen muss“. Wenn man dann nicht, wie er, auf dem großen Markt in Kuala Lumpur einkaufen kann, fallen dadurch schon so einige Gerichte für die heimische Küche weg – z.B. Pandanblätter oder Taucu bekommt man bei uns wirklich höchstens in einem sehr gut sortierten Asiashop. Auch die sehr vielen unterschiedlichen Gewürze dürften nicht alle zu Hause vorrätig haben und so ergibt sich wieder einmal das alte Problem: es muss eine große Bandbreite abgedeckt werden und dann braucht man nur sehr wenig – große Restmengen sind da vorprogrammiert.
Die Fotos machen Appetit …
… und zwar nicht nur auf die vorgestellten Gerichte, sondern auch auf Malaysia. Die stets großformatigen Abbildungen auf mattem Papier zeigen nämlich auch Impressionen aus dem asiatischen Land, das zwar muslimisch geprägt ist, aber durch die zahlreichen vorhandenen Ethnien vielfältig und tolerant ist. Nahaufnahmen von typischen Lebensmitteln und natürlich die Fotos der gekochten Speisen, machen dann so richtig Lust loszukochen und Malaysia auf dem Gaumen zu spüren. Die Rezepte sind alle in einem gut verständlichen Fließtext gehalten und geben die Zubereitungszeit und Personenzahl an. Sehr schön ist auch die Nennung der malaysischen Namen der Gerichte und so manche kleine Ergänzung erklärt Hintergründe oder Interessantes. Überhaupt ist das Layout sehr ansprechend mit den unterschiedlichen Schrifttypen und den immer wieder eingestreuten Fotos.
Satéspieße und Woknudeln
Christopher Aziz Krebs bietet sowohl Originalrezepte, wie auch leicht abgewandelte. Wir haben uns zwei der typischen Klassiker aus der malaysischen Küche ausgesucht: Satéspieße und „Char Kway Teow“ (Gebratene Reisnudeln aus dem Wok). Die Spieße brauchen mindestens 8 Stunden Marinierzeit und werden üblicherweise mit Erdnusssauce serviert. Auch das Hähnchenfleisch für das Nudelgericht muss mariniert werden – eben mal kurz kochen ist also nicht möglich. Schon gar nicht, wenn man auch noch diverse Pasten und Saucen anrühren muss, die man zwar auf Vorrat anlegen kann, aber dann muss in absehbarer Zeit auch vermehrt Malaysisches auf den Tisch kommen. Wir haben uns dennoch die Mühe gemacht und müssen sagen, es hat geschmeckt, aber nicht so, wie wir es aus Malaysia kennen. Ein bisschen Übung im Würzen mit den typischen Würzmitteln ist also nicht schlecht. Doch man hat ja jetzt die vorbereiteten Saucen und damit keine Ausrede mehr, auch noch die anderen der vielen gebotenen Rezepte auszuprobieren.
Fazit
Die „Familienrezepte aus der vielseitigsten Küche Asiens“ sind nicht alle schnell oder überhaupt zu realisieren. Aber das Buch macht mit seinem Layout und den Fotos auf jeden Fall Lust aufs Ausprobieren und vielleicht sogar auf einen Urlaub in Malaysia und dann kann man auch die Gerichte essen, die in der heimischen Küche nur schwer nachzukochen sein dürften.
Christopher Aziz Krebs, Manuela Rüther, AT
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