Low Carb für Berufstätige
- Edition Michael Fischer
- Erschienen: August 2019
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Empfehlenswerte, einfache Rezepte für die schmackhaft-frische Alltagsküche
„Low Carb“ und „Meal Prep“ sind zwei Schlagworte, die besonders im Zusammenhang mit Berufstätigkeit große Popularität erreicht haben. Das Buch erklärt zu Beginn ausführlich die Vorteile einer kohlehydratarmen Ernährung, insbeondere im Hinblick auf eine Verbesserung des Lebensstils und das Abnehmen überflüssiger Kilos. Im Alltag kann es schwierig sein, sich ausgewogen und gesund zu ernähren; daher das „ideale“ Konzept, sein Essen an einem Tag in der Woche vorzukochen.
Vorgekocht – Woche für Woche
Neben praktischen Tipps und benötigtem Zubehör (wie Plastikdosen oder Weckgläser) ist im Vorwort ebenfalls eine grobe Übersicht im Ampeldesign zu ungefähren Kohlehydratwerten verschiedener Lebensmittel eingefügt. Das Interesse ist also geweckt und der Stift zur Planung gezückt. Grob wird das Buch in „Frühstück“ und „Hauptgericht“ eingeteilt, wobei sich Hauptgerichte sowohl zum Mittag- als auch zum Abendessen eignen. Am Ende des Buches werden verschiedene Wochenpläne beispielhaft vorgestellt. Hier fehlte eine etwas genauere Anleitung, wie und wann man all diese Sachen vorbereiten soll. Eine reine Auflistung von Rezepten hilft, insbesondere ungeübten Köchen, sehr wenig. Denn um alle Rezepte nacheinander in feiner Sorgfalt zu machen, muss man schon deutlich mehr als die eingangs angegebenen „drei bis vier Stunden“ einplanen. Da keiner dieser Pläne jedoch perfekt zu meiner Wochenplanung gepasst hat, habe ich einen eigenen Plan entworfen, um allen Eventualitäten gerecht zu werden. Hierbei hätten genauere Angaben zur Aufbewahrungsart und –zeit (gefroren oder gekühlt) geholfen, da nicht alle Rezepte im Buch dazu geeignet sind, eingefroren zu werden; mit etwas Intuition und Ausprobieren gelangt man allerdings trotzdem zum Ziel.
Beinahe alle Rezepte werden auf einer Doppelseite mit tollem Foto dargestellt, die Zutatenmengen sowie Nährwerte sind meist für eine Portion angegeben. Die ausführlichen Anweisungen sind leicht zu befolgen und zusätzliche Informationen regen zu Abwechslungen des Toppings oder alternativer Zubereitung an.
Außer der Spinat-Süßkartoffel-Pfanne und den Zoodles wurde alles am Sonntag vorbereitet bzw. vorgekocht. Während die „Green Smoothie Bowl“, der „Evergreen Smoothie“, die „Brokkoli-Bällchen“ und der „Marokkanische Blumenkohl-Couscous“ bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahrt wurden, habe ich die restlichen Gerichte eingefroren und jeweils am Vorabend oder morgens aufgetaut.
Geschmack mit viel Gemüse
Zuerst mixte ich nacheinander die Frühstücksbowls. Alle Rezepte gelangen hervorragend, waren sehr einfach und schnell zuzubereiten und ohne jegliche Zugabe von Zucker oder Gewürzen direkt genussfertig. Einzige Abwandlung war die Verwendung von gefrorenem statt frischem Spinat, da dieser unverpackt nur sehr selten in Supermärkten zu finden ist.
Die Pastinakensuppe ist ebenfalls sehr einfach zuzubereiten, durch die wenigen Gewürze kommt der Geschmack auch toll zur Geltung. Nachdem ich die Suppe angesetzt hatte, konnte ich während dem Köcheln schnell und unkompliziert den Couscous zubereiten. Ebenso hat die Zeit gereicht, um noch das Grünkohlpesto zuzubereiten, welches allerdings als einziges Gericht nicht so gut gelungen ist. Für die richtige Konsistenz musste ich noch mehr Öl hinzufügen, als im Rezept angegeben, was den Geschmack dann, zumindest für uns, sehr öllastig machte.
Etwas aufwändiger sind die „Brokkoli-Bällchen“, da das Gemüse erst gedämpft, dann gehäckselt und entwässert und schließlich mit einer Masse aus Käse, Ei und gepopptem Amaranth vermengt im Ofen gebacken wird. Der Aufwand lohnt sich allerdings sehr, da die Bällchen geschmacklich kaum zu toppen sind, einzig die Backzeit von 30-35 Minuten kam mir etwas zu lang vor.
Strukturiert in die Küche
Zwischen den einzelnen Schritten der Brokkoli-Bällchen konnte man gut das Putencurry integrieren; dieses war ebenfalls sehr einfach zuzubereiten und insbesondere die ungewöhnliche Kombination mit Salatgurke als Gemüseeinlage neben Pilzen, Paprika, Zucchini und Möhren sorgt für einen besonderen Geschmack und hebt sich deutlich von „0815“-Currys ab.
Zuletzt habe ich mich noch an der Spinat-Süßkartoffel-Pfanne versucht. Wie bereits bei den anderen Rezepten ist die Beschreibung sehr leicht verständlich und das Rezept ist nahezu gelingsicher. Auch ist die Kombination sehr außergewöhnlich und sicherlich nicht für jeden Geschmack; dennoch sind es ja die neuen Inspirationen, die man von einem Kochbuch erwartet.
Ohne Multizerkleinerer oder vergleichbares Gerät tut man sich bei den Gerichten allerdings schwer, da für fast alle Rezepte früher oder später etwas püriert oder zerkleinert werden muss. Die Mengenangaben haben sehr gut gepasst. Man muss allerdings bedenken, dass die Portionen zum Teil sehr hohe Kalorienmengen haben. Dadurch ist das Abnehmen natürlich nicht ohne Weiteres zu schaffen. Insbesondere die Smoothies haben durch ihren hohen Fruchtzuckergehalt eben auch viele Kohlenhydrate, da Zucker nur eine andere Form von Kohlenhydraten ist. Dies ist an sich kein Problem, aber man muss darauf achten, nachdem explizit im Vorwort auf die Vorteile der Low-Carb-Ernährung für Abnehmende hingewiesen wird. Wer noch mehr Kalorien einsparen will, kann die Rezepte natürlich leicht abwandeln.
Fazit:
„Low Carb für Berufstätige“ gibt Berufstätigen einfach umzusetzende und schmackhafte Ideen für mehr Abwechslung in der Alltagsküche an die Hand. Die ansprechenden Fotos inspirieren dazu, jedes Gericht probieren zu wollen. Insbesondere für Einsteiger in die Welt des Vorbereitens und Vorkochens ist dieses Buch sehr geeignet und hilft, ein Bewusstsein für die Ernährung im Alltag und Kalorienfallen unterwegs aufzubauen sowie gegenzusteuern.
, Edition Michael Fischer
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