Little Library Cookbook
- Wunderraum
- Erschienen: Oktober 2018
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Ein leckeres Potpourri aus klassischen und modernen Gerichten
„Essen und Lesen sind zwei Genüsse, die sich wunderbar ergänzen.“ Mit diesem Zitat von C. S. Lewis beginnt das „Little Library Cookbook“. Der Name ist Programm, denn alle Rezepte darin wurden von Romanen inspiriert, in denen das jeweilige Gericht vorkommt. Die Autorin Kate Young betreibt mit diesem Konzept schon länger einen Blog, nun gibt es ein Buch dazu.
Das Buch ist in sieben Kapitel aufgeteilt:
- Guten Morgen!
- Mittagspause
- It’s Teatime
- Abendessen
- Schlemmereien um Mitternacht
- Partys & Feste
- Weihnachten
Jedes Rezept wird mit einem Zitat aus dem Roman, der dafür Pate stand, eingeleitet. Außerdem erklärt die Autorin in einem kleinen Text, was der Roman und das dazugehörige Gericht für sie persönlich bedeuten. Meistens findet sich das Rezept mit den Zubereitungshinweisen auf derselben Doppelseite. Auch die Zutaten und, falls nötig, spezielle Küchenutensilien werden angegeben. Die Anweisungen sind in der Regel klar und übersichtlich. Leider ist längst nicht jedes Gericht bebildert, die enthaltenen Fotos sind aber sehr schön und appetitlich gestaltet.
Die Rezepte decken viele Aspekte der traditionellen englischen, aber auch der internationalen Küche ab und entstammen meist Klassikern oder bekannten zeitgenössischen Romanen. Die Bandbreite reicht von Pfannkuchen (Astrid Lindgren, „Pippi Langstrumpf“) über Neapolitanische Pizza (Elena Ferrante, „Meine geniale Freundin“) bis hin zum „Dinner für zwei“ (Leo Tolstoi, Anna Karenina).
Damit variiert auch der Schwierigkeitsgrad. Es finden sich einfache und schnelle Gerichte für die Alltagsküche, aber auch aufwändige Festtagsrezepte. Die „Dreistöckige Geburtstagstorte“ (Tove Jansson, „Willkommen im Mumintal“) etwa ist für Anfänger sicherlich weniger geeignet als die Würstchen im Blätterteig (J. K. Rowling, „Harry Potter und der Feuerkelch“). So ist jedoch für nahezu jeden Geschmack und jeden Anlass etwas dabei. Einzig Vegetarier könnten es abseits der süßen Rezepte schwer haben. Bei vielen Gerichten kann man das Fleisch zwar weglassen, in den meisten Fällen spielt es aber doch eine zentrale Rolle.
Im Praxistest sehr gut abgeschnitten hat die „Kartoffel-Lauch-Suppe mit Roggenbrot“ (Markus Zusak, „Die Bücherdiebin“). Die Suppe war simpel, aber geschmackvoll, und das Roggenbrot ließ sich ohne Vorteig zügig und einfach backen. Auch die „Honich-Küchlein mit Rosmarin“, inspiriert von „Pu der Bär“ von A. A. Milne, waren gelingsicher und aromatisch sehr lecker. Einzig das Puderzucker-Topping war mir persönlich viel zu süß. Das „Hähnchen-Curry“ (Arthur Conan Doyle, „Die Abenteuer von Sherlock Holmes“) hätte ich mir etwas cremiger und runder gewünscht, allerdings ist es beim Frühstück einsortiert und wohl deshalb sehr mild.
Die Rezepte punkten insgesamt durch ihre Vielseitigkeit und lassen sich gut nach eigenem Geschmack abwandeln. Sie verlangen meistens keine schwer erhältlichen Zutaten, die Mengenangaben sind recht passend. In manchen Rezepten sind die Zeitangaben präziser als in anderen, sodass man sich bisweilen ein wenig auf sein Gefühl verlassen muss.
Fazit:
„Little Library Cookbook“ kommt so vielseitig daher wie die darin zitierten literarischen Werke. Die moderne Aufmachung und die liebevolle Gestaltung laden zum Schmökern und auch zum Weiterlesen der Romane ein. Mit seinen 100 Rezepten bietet das Buch Gerichte und Ideen für viele Geschmäcker und macht damit sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen Spaß – und Leseratten sowieso.
Kate Young, Wunderraum
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