Kochen zu zweit
- Südwest
- Erschienen: Februar 2021
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Gemeinsam kochen - das darf dann auch mal aufwendiger ausfallen.
Der aus dem Fernsehen bekannte Koch Roland Trettl hat nun ebenfalls ein Kochbuch wie so viele herausgegeben. Was ist nun anders als bei allen anderen? Es geht um das gemeinsame Kochen, weshalb seine Frau Dani hautnah dabei war. Die Idee entstand ursprünglich im März 2020 als alle Welt wegen Corona zu Hause bleiben musste, wie wir aus dem vorangestellten Interview mit den beiden erfahren. Aus einem spontanen Koch-Video, wie man eine Bolognese herstellt, wurde eine Serie, aus der schließlich dieses Buch resultierte.
Es gibt fünf Kapitel: „Vorspeisen: Salat, Suppen & Co.“, „Hauptdarsteller Pizza, Pasta & Co.“, „Hauptdarsteller Gemüse“, „Hauptdarsteller Geflügel, Fleisch, Fisch“ und „Nachspeisen“. Vier Mal wurde ein Interview der beiden Autoren beigefügt, was dem Ganzen eine persönliche Note verleiht.
Wir fangen mit dem „Kohlrabi-Apfel-Salat mit Garnelen“ an. Da es keine Angabe zur Personenanzahl gibt, gehen wir wegen des Buchtitels davon aus, dass es sich um die Menge für zwei Esser handeln würde, was sich aber schon bald als Irrtum herausstellt. Es ist wohl eher für vier Leute gedacht. Allerdings ist es bei dieser Vorspeise kein Problem, wenn man sie als Hauptgang isst und wenn sie dermaßen gut schmeckt.
Die „Tomatensauce DIY“ muss zwar gut und lange einköcheln, aber sie ist den Aufwand, wobei der eher zeitlicher Natur ist, wert. Vor allem kann man auch mehr produzieren und dies in Gläsern mehrere Wochen aufbewahren. Sie schmeckt übrigens hervorragend zu den „Ravioli all’amatriciana“.
Die „Chicken Wings mit Weißkohl-Ananas-Salat“ passen wunderbar zu unserem Grillnachmittag mit Freunden. Sie sind knusprig und schmecken herrlich würzig. Der Salat dazu ist eine erfrischende Komponente und bietet mal eine andere Geschmacksrichtung als ein klassischer grüner Salat.
Zum „First Dates Hotel Club Sandwich“ machen wir die Pommes zwar nicht wie im empfohlenen Rezept (wir schwören auf unsere Heißluftfritteuse), aber die Tomatenmayonnaise, die super ist. Wir genießen die Kombination mit den Sandwiches, die allerdings etwas aufwendiger sind, da viele einzelne Zutaten zubereitet werden müssen.
Das „Safran-Risotto mit Spitzpaprika, Rucola und Lachs“ geht überraschenderweise schneller von der Hand. Gut, dass es eine Alternative zum Entsafter gibt, den wir nicht besitzen, denn auch so wird der Reis fabelhaft sämig. Wenn man noch zügiger ein delikates Essen zubereiten möchte: der Lachs gart sich fast von selbst.
Zu einem 3-Gänge-Menü kochen wir als Vorspeise das „Fenchelsüppchen mit gratinierten Auberginen“, das den Aufwand definitiv lohnt. Als Hauptgang kommt das „Garnelenragout mit Knoblauchbaguette“ auf den Tisch und als Nachtisch die „Beerentiramisu mit Sloeberry-Gin“. Wenn man gemeinsam kocht, ist der Aufwand überschaubar, aber das Ergebnis köstlich.
Die „Gnocchi Rigati mit Garnelen und Erbsen“ sind ein gutes Feierabendgericht, da es nicht viel Zeit und Aufwand braucht, aber sehr lecker ist. Zu guter Letzt wagen wir uns an den außergewöhnlichen „Wurstsalat Thai Style“, der sogar Skeptiker überzeugen kann.
Auch wenn die Rezepte gut erläutert sind, so wird sich doch ein blutiger Anfänger damit schwertun. Kocht er allerdings in einer Gruppe, wie es ja auch Sinn und Zweck dieses Kochbuchs ist, so dürfte die Unerfahrenheit gut aufgefangen werden. Die moderne Gestaltung wird durch die persönliche Note aufgelockert.
Fazit
Roland Trettl hat mit seiner Frau Dani ein Kochbuch verfasst, in dem es hauptsächlich darum geht, gemeinsam zu kochen. Das darf dann auch mal aufwendiger ausfallen. Mit der persönlich eingebrachten Note präsentieren sie charmant die moderne Küche.
Daniela Trettl, Roland Trettl, Südwest
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