Kochen wie die Halblinge

Wer bisher noch nicht genug von Zauberern, Feen und Zwergen bekommen konnte, für den ist Kochen wie die Halblinge genau das Richtige, denn mit diesem von außen eher unscheinbaren Buch ist es endlich möglich, selbst in die Welt der Fabelwesen einzutauchen. Indem in der eigenen Küche die Lieblingsrezepte der Halblinge nachgekocht werden können, steht dem Hobbit-Feeling nichts mehr im Weg!

Dass essen in der Welt der Halblinge eine besondere Bedeutung hat, sollte den meisten seit der erfolgreichen Herr der Ringe-Filme nicht ganz unbekannt sein. Deftige, naturnahe Küche, in der gerne Pilze, Kräuter, Obst und Beeren verwendet werden, erfreut sich äußerster Beliebtheit.

Nach einem kurzen Prolog, indem „Von der schönsten Kunst – Übers Kochen“ berichtet wird, beginnt die Autorin ihre Rezeptsammlung mit Ideen für das Frühstück, oder, wie sie es nennt, Rezepten „Für den ersten Hunger nach dem Aufstehen“. Abwechslungsreich von Sauerteigbrötchen und Kräuterquark über Hirsebrei, Pfannkuchen, Apfelmus und Bauernfrühstück sollte für jeden Geschmack und jeden Hunger etwas dabei sein.
Im nächsten Kapitel, in welchem es „Warmes bis es dunkel wird“ gibt, finden sich Suppen, selbstgemachte Nudeln, Brotrezepte, Breis und Saucen, die sich dem Bereich gutbürgerliche Küche zuordnen lassen.

Doch auch „Wenn sich der süße Zahn meldet“, wissen die Halblinge rat. Nachmittagskekse, Zwetschgenknödel oder Nusspudding sind nur drei Vertreter dieser Kategorie, die sicher nicht lange aufbewahrt werden muss, da sie keine lange Überlebensdauer in der Küche haben wird.
Im letzten Kapitel „Das geht immer“ ist der Name Programm. Ob zum Frühstück, Mittag, Abendessen oder einfach zwischendurch, bei Olivenbrot aus dem Topf oder Reisekuchen wird wohl kaum jemand „Nein“ sagen können.

Die Umsetzung der Rezepte sollte auch für Kochanfänger möglich sein, wobei etwas Kocherfahrung auf jeden Fall von Vorteil ist. „Gegrillte Nudelschnecken“ beispielsweise haben schon eine längere Zutatenliste und mehrere Zubereitungsschritte zu bieten, mit der Neulinge doch etwas überfordert sein sollten. Die Anleitung selbst ist ausführlich beschrieben, leider unterteilt sie sich nicht in einzelne Schritte sondern ist im Fließtext verfasst unter der die Übersichtlichkeit etwas leidet. Farblich hervorgehobene Hinweise geben gute Tipps, die beim Kochen und Backen helfen.

Optisch und gestalterisch wird die Thematik Kochen wie die Halblinge konsequent und überzeugend umgesetzt. Im kompletten Buch überwiegt die Farbe gelb-braun, die das Ambiente der Hobbit-Höhlen auf den Leser überträgt. Zwar sind die fertigen Kochergebnisse nicht fotografisch abgebildet, dafür finden sich bei den meisten Rezepten bunte Zeichnungen, auf denen sich die Gerichte wiederfinden. Zudem gibt es zu jedem Essen eine kurze Anekdote oder einen Kommentar, der mit Weisheiten oder Hinweisen aus der Welt der Halblinge aufwartet.

Fazit:

Alles in allem ein „fantasievolles“ Kochbuch, das durch bodenständige und handfeste Rezepte ohne viel „Schnickschnack“ überzeugen kann und bei dem vor allem Hobbit-Fans auf ihre Kosten kommen werden.