Kochen für mich

  • Edition Michael Fischer
  • Erschienen: November 2019
  • 0
Kochen für mich
Kochen für mich
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Lea Gerstenberger
451

Kochbuch-Couch Rezension vonFeb 2020

Praktikabilität

Die Texte durch Tipps, Variationsmöglichkeiten und Angaben zum Zeitaufwand ergänzt. Die Abläufe greifen sehr gut ineinander, sodass man zeit- und geschirrsparend arbeiten kann.

Ausstattung

Custom

Die Rezepte sind bunt und frisch, sowohl gesunde als auch Soulfood-Varianten bieten sich zum Nachkochen an. Die ansprechende Bebilderung macht Appetit, und die gut strukturierten Rezepte führen durch die Zubereitungsschritte.

Bunte Rezepte, die man allein und in Gesellschaft genießen kann

Wer kennt sie nicht, die Tücken der Single-Küche? Man hat zwar Lust auf leckeres Essen, es fehlt aber nach einem langen Arbeitstag an der nötigen Motivation oder den passenden Zutaten, oder man verschätzt sich mal wieder mit der Menge und muss vier Tage lang Spaghetti mit Tomatensauce essen. Genau hier verspricht „Kochen für mich“ Abhilfe und möchte „schnelle Genussrezepte für eine Person“ liefern. So geht es auch mit einer kleinen Küchenkunde los: Daniel Kauth bietet eine Übersicht über die nötigsten Küchenutensilien, einen Grundstock an Gewürzen und zahlreiche Tipps zur Vorratshaltung und Resteverwertung. Das Potpourri an Rezepten ist in sechs Kapitel eingeteilt:

  • Meal Prep
  • One Pot
  • Turbo-Rezepte
  • Soulfood
  • Fitfood
  • Klassiker

Guter Geschmack und passende Portionen

Der erste Praxistest galt „Risi e Bisi mit viel Amore“. Das Erbsenrisotto lässt sich im Schlaf zusammenrühren und benötigt wenige Zutaten. Anstatt (wie im venezianischen Original) mit Speck wird es hier mit gebrannten Mandeln serviert. Das auf den ersten Blick seltsam anmutende Topping gibt dem Gericht aber erst den besonderen Geschmack, denn die Süße der Mandeln steht in einem leckeren Kontrast zum salzigen Feta. Die Portionsgröße war sehr passend, einzig von der Brühe habe ich viel weniger verwendet, als angegeben war.

Weiter ging es mit dem „Fruity Avocadosalat“, der zum Feierabend wirklich im Handumdrehen angerichtet war. Einfach und lecker, allerdings war mir persönlich das Dressing zu sauer und ohne Brotbeilage wäre ich von dieser Portion nicht satt geworden.

Zuletzt testete ich noch die „Falafel auf Gurkensalat“, die mich sehr positiv überrascht haben. Die Kichererbsenbällchen wurden nämlich im Backofen, ganz ohne Fritteuse, richtig knusprig. In der Zwischenzeit kann man bequem den Gurkensalat zubereiten. Dieses frische und leckere Gericht ist definitiv ein Highlight und bietet sich auch für Variationen gut an.

Effizient gekocht

Die Rezepte sind bunt und frisch, sowohl gesunde als auch Soulfood-Varianten bieten sich zum Nachkochen an. Die ansprechende Bebilderung macht Appetit, und die gut strukturierten Rezepte führen durch die Zubereitungsschritte. Ergänzt werden die Texte durch Tipps, Variationsmöglichkeiten und Angaben zum Zeitaufwand. Die Abläufe greifen sehr gut ineinander, sodass man zeit- und geschirrsparend arbeiten kann. Ab und an drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass der Autor etwas zu gezwungen „hip“ sein wollte, anders sind die bisweilen unnötigen Anglizismen nicht zu erklären – der „Fruity“ Avocadosalat, das „Lovely“ Pastasotto , der „Bavarian-Style Salad“ oder die „Yummi“ Chicken Wings wären auch ohne derlei Zusätze überzeugend gewesen.

Man kann mit den Rezepten also wenig falsch machen, auch wenn das Versprechen, „restlos glücklich“ zu werden, nur bedingt eingelöst werden kann. Von den Portionen für eine Person bleibt tatsächlich nichts übrig, viele Zutaten sind aber natürlich selten in so kleinen Mengen erhältlich. Die Tipps helfen zwar, sie mit anderen Gerichten zu kombinieren, dennoch drängt sich unweigerlich der Gedanke auf, einfach direkt mehrere Portionen eines Rezepts zu kochen und aufzuheben. Vielleicht kann man diesen Zirkelschluss aber auch als Stärke des Buchs verstehen: Die Rezepte stimmen, und wie man sie einsetzt, bleibt den Köchen selbst überlassen. Ob „für mich“ oder „für mehrere“, stets sind mit überschaubarem Aufwand leckere Gerichte auf den Tisch zu bringen.

Fazit:

Die „schnellen Genussrezepte“ sind eine tolle Inspiration für die Alltagsküche, sodass „Kochen für mich“ gut geeignet ist, sowohl Singles als auch mehrere Personen satt und zufrieden zu bekommen.

Kochen für mich

Daniel Kauth, Edition Michael Fischer

Kochen für mich

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