Von Klassikern bis zu überraschenden Interpretationen
Die Autoren Sandra Leitner und Hans Bauer haben sich mit diesem Kochbuch ausführlich den Knödeln oder Klößen, je nachdem aus welcher Region man kommt, gewidmet. Aus der Beilage, die eher in der Nebenrolle bei deftigen Gerichten wie Rinderrouladen oder Schweinebraten bekannt ist, haben sie den Star gemacht und eine umfangreiche Rezeptsammlung zusammengestellt, die von herzhaft bis süß alles zu bieten hat.
Der „Knödelwegweiser“ unterscheidet nur in zwei Rubriken: die Klassiker und die Innovativen. Aufgeteilt ist das Buch dann in „herzhaft“ und „süß“, was einen besseren Überblick liefert, allerdings hat jedes Rezept noch den Hinweis, ob es sich um ein klassisches oder innovatives Rezept handelt.
Bevor es aber richtig losgeht, wird man mit den „Knödel-Basics“ vorbereitet, zum Beispiel welches das richtige Knödelbrot ist. Während man es in Süddeutschland beim Bäcker kaufen kann, muss man es weiter nördlich selber herstellen. Dazu gibt es hier hilfreiche Tipps. Auch wie die richtige Konsistenz erlangt wird oder auf welche Art Knödel gegart werden können, kann man hier nachlesen.
Für Soulfood ist eine gute Vorbereitung wichtig
Wir haben uns an den „Basilikum-Ricotta-Knödeln mit Tomatenmus und gerösteten Pinienkernen“ probiert. Die Rezepte sollte man unbedingt vorher komplett durchlesen, damit man „böse Überraschungen“ wie „Flüssigkeit am besten über Nacht in eine Schüssel abtropfen lassen“ vermeidet. Die Knödelmassen an sich brauchen auch alle Zeit und müssen ruhen, was man ebenfalls beachten sollte. Hier geht es nicht um schnelle Küche, sondern um Soulfood. Und das schmeckt man nachher einfach.
Die Rezepte haben aber nicht nur tolle Knödelvarianten zu bieten, sondern auch wunderbare Beilagen, die man nicht nur zu Knödeln genießen kann. Ebenso kann man auch die Knödel als Beilage zubereiten, was wir mit den Pfifferlingsknödeln getan haben. Auch die „Brezen-Serviettenknödel“ eigneten sich wunderbar zum deftigen Fleischgericht.
Die „Curry-Karottenknödel mit gebratenem Romana und Garnelen“ überraschten uns durch ihre erfrischende Kombination, auch wenn bei uns die Konsistenz etwas gröber wurde als im Rezept. Wenn man geübt ist, fällt es einem bedeutend leichter, mit dem Buch zu arbeiten und auszuprobieren. Kochanfänger werden für die Hilfe einer erfahrenen Kochhilfe dankbar sein.
Die „Kaffeeknödel mit Whisky“ variierten wir ein wenig und machten aus dem Knödelwasser eine Schokoladensoße, damit wir es nicht wegschütten mussten. Auch ersetzten wir die Rumtopf-Flüssigkeit im Eis durch Whisky. Das Eis war ein herrlich einfaches Rezept, das nun zu unserem Standardrepertoire gehört.
Die „Süßen Quarkknödel“ harmonierten sehr schön mit der süßsauren Himbeersauce und den knusprigen Semmelbröseln.
Fazit
„Knödellust“ hat von den Klassikern bis hin zu überraschenden Interpretationen alles zu bieten. Als Kochanfänger wird vielleicht das eine oder andere schwierig zu handhaben sein, aber geübte Köche werden an dem Buch ihre helle Freude haben.
Sandra Leitner, Hans Bauer, SüdOst
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