Keksezeit ist Glückszeit

  • Tyrolia
  • Erschienen: September 2023
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Keksezeit ist Glückszeit
Keksezeit ist Glückszeit
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Nicole Goersch
451

Kochbuch-Couch Rezension vonNov 2023

Praktikabilität

Ein Wörterbuch zur Übersetzung mancher österreichischer Begriffe ist zwar nicht notwendig, aber man sollte sich auch nicht beirren lassen.

Ausstattung

Das Buch hat eine angenehme Größe, die Seiten sind nicht hochglänzend, so dass Fettfinger nicht allzu dramatisch sind.

Nicht nur für die Vorweihnachtszeit.

„Keksezeit ist Glückszeit“ – wer will da widersprechen? Vor allem in der Vorweihnachtszeit gehört es in den meisten Haushalten dazu, eigene Plätzchen zu backen, so dass der Duft nach Zimt, Vanille und Schokolade durch die Räume zieht und den ein oder anderen verleitet, die noch warmen Kekse zu vernaschen. In diesem Buch lassen einem die Fotos schon das Wasser im Munde zusammenlaufen; die Vorfreude steigt.

Bevor es aber ans Backen geht, gibt es erst mal „praktische Tipps für perfekte Kekse“. Obwohl es diese gibt, ist dieses Buch eher etwas für fortgeschrittene Plätzchenbäcker als für Anfänger. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass manchmal Angaben wie die Backdauer fehlen. Aber mit Hilfe lässt sich auch das überwinden.

 Von Klassikern bis Besonderheiten

Die Rezepte sind nicht in gesonderten Kapiteln unterteilt. Zum Beispiel wäre eine Zubereitungsart wie Mürbeteig oder ähnliches nützlich gewesen. Aber so lässt man sich beim Durchblättern von den ganzseitigen Fotos inspirieren. Die Aufteilung der Rezepte an sich ist übersichtlich: links gibt es eine Zutatenliste, die nach Teig, Masse oder Füllung erfasst ist, rechts die Zubereitungsschritte. Oft schließt sich ein Tipp an oder auch eine Information zu einer Zutat. Was allerdings fehlt, ist die Menge an Plätzchen, die sich aus dem Teig heraus ergeben. Gerade wenn man diese verschenken möchte, wäre das sehr hilfreich gewesen.

Man findet altbewährte Klassiker wie „Vanillekipferl“ oder „Zimtschnecken“, aufgepeppte Klassiker wie „Linzer Augen mit Tonkabohne“ oder auch besondere Rezepte wie „Gipfelstürmer“ oder „Hanf-Schokoladencreme-Törtchen“. Verunsichern lassen sollte man sich nicht von den österreichischen Begriffen wie Ribisel, Germ oder Staubzucker, die entweder selbsterklärend sind oder sich schnell im Internet nachschlagen lassen.

Der Teig einiger Plätzchen muss vor der Weiterverwendung ruhen, deshalb sollte man sich vorher alles gründlich durchlesen, um unnötige Pausen zu vermeiden und besser zu planen. Meistens macht es den Teigen auch nichts, länger – beispielsweise über Nacht – liegen zu bleiben, so dass man am nächsten Tag direkt mit dem eigentlichen Backen loslegen kann.

Verlässliche Teigverarbeitung ohne Frust

Das Schlimmste, was einem beim Plätzchenbacken passieren kann, sind Teige, die sich nicht so verarbeiten lassen, wie man es sich vorstellt. Nur bei einem der erprobten Rezepte aus diesem Buch ist das passiert, nämlich bei den „Tiroler Schokobroten“ und da waren wir es selber schuld, weil wir zu kräftig den Eischnee unter die Masse gehoben haben und der Teig eine klebrige Pampe wurde. Verbacken haben wir ihn trotzdem und geschmacklich (nicht äußerlich) waren die Plätzchen sehr gut.

Sowohl die „Orangenbusserln“ als auch die „Gewürzkekse“ wurden mit einem Spritzbeutel auf das Backblech aufgetragen, was schnell vonstattenging. Solche, vielleicht nicht ganz gängigen, Hilfsmittel hätten gesondert erwähnt werden können, so dass man keine bösen Überraschungen erlebt, aber genau deshalb ist es gut, wenn man sich das komplette Rezept durchliest, bevor man anfängt.

Unsere Favoriten waren die „Pfefferminzsterne“, bei denen man eine längere Trocknungszeit beachten sollte. Die „Lebkuchenbissen“ erfordern eine sehr große Schüssel, da mit einer Masse von über zwei Kilogramm gearbeitet werden muss, die sich allerdings so zügig verarbeiten lässt, dass man innerhalb kurzer Zeit einen gigantischen Berg Plätzchen erhält. Und geschmacklich waren sie so lecker, dass wir aufpassen mussten, nicht zu viele zu naschen.

Die „Nussecken mit Honigkaramell“ sind ein Beispiel für Kekse, die man das ganze Jahr über backen kann. Die im Rezept verwendeten Walnüsse, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne kann man problemlos mit anderen Nüssen austauschen, so dass man stets neue Varianten hat.

Fazit

Ein Plätzchenbackbuch, das nicht nur in der Vorweihnachtszeit in die Hand genommen werden kann, sondern das ganze Jahr über Kekse liefert. Backneulinge sollten auf die Erfahrung anderer Bäcker*innen zurückgreifen

Keksezeit ist Glückszeit

Tiroler Bäuerinnen, Tyrolia

Keksezeit ist Glückszeit

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