Karibik vegan

Alie Suvélor wurde auf Guadeloupe geboren, zog aber Ende der 1990er Jahre nach Paris. Dennoch hat ihre Mutter ihr die karibische Küche nähergebracht und auch die Liebe zu Tieren, die sie veranlasste, Veganerin zu werden. Auch wenn die bekanntesten karibischen Gerichte eher mit Fleisch in Verbindung gebracht werden, zum Beispiel „Jerk Chicken“, so findet man ebenso viel Obst und Gemüse in den traditionellen Rezepten. Dies beweist die Autorin anschaulich in ihrem vorliegenden Kochbuch, das die circa achtzig Rezepte nach Regionen sortiert präsentiert.

So ist der Inhalt aufgeteilt in „Jamaika“, „Kuba & Puerto Rico“, „Französische Antillen“ und „Haiti“. Zuvor gibt es aber nicht nur Informationen zu der Autorin und der Karibik, sondern auch zu den wichtigsten Zutaten der karibischen Küche. Dies ist sehr hilfreich, da mitunter sehr exotische Lebensmittel wie Chayote, eine Kürbisart, die hier eher unter dem Namen „Gemüsebirne“ bekannt ist, oder Maniok, eine Wurzel, aus der die Pflanzenstärke Tapioka gewonnen wird, verwendet werden.

Bunte Reise durch die Karibik

Es wird zu einer bunten Reise eingeladen. Da ist es etwas schade, dass die Farben des Buches matt und kraftlos wirken, denn die Rezepte sind dies bei weitem nicht. Alie Suvélor stellt neben den regionalen Gerichten auch die entsprechenden Gewürzmischungen und Marinaden vor, die man problemlos zusammenmischen und jederzeit verwenden kann. Diese auf Vorrat zu produzieren, schadet keineswegs, denn in vielen Rezepten finden sie Verwendung.

Wir probierten dies direkt in der „Gemüsesuppe“ aus und nutzten das Jerk-Gewürz. Die Chayote, die es in unserem Supermarkt nicht zu kaufen gab, ersetzten wir durch Kartoffeln und Möhren. So kann man auch gut Varianten der Gerichte einbringen.

Der Duft der angerösteten Gewürze lässt einem schnell das Wasser im Munde zusammenlaufen, weshalb es praktisch ist, dass einige Rezepte zügig zubereitet sind und flott von der Hand gehen. Das „Kichererbsencurry mit Kokosreis“ ist so ein Beispiel. Da es so lecker war, reichte die Menge für vier Personen aber gerade mal für zwei aus. Hier sollte man auf die Mengen achten, da manche Mengen für zwei, andere für vier Personen ausgelegt sind.

Es muss nicht immer vegan sein

Als Fleischersatz werden unter anderem Soja und Tofu verwendet. Es ist aber auch möglich, Fleisch zu gebrauchen, wenn man dies möchte wie bei dem „Picadillo“, das uns als Füllung für die „Pastelitos“ diente. Den Blätterteig kauften wir, was dem Geschmack keinen Abbruch tat.

Dennoch ist es eine Freude, die veganen Rezepte auszuprobieren, da es sowohl eine Abwechslung beim Kochen bringt als auch beim Backen. Es gibt Kuchen- und Keksrezepte, von denen wir die „Polvorones“ und die „Mantecaditos“ testeten. Nicht zu viele Stücke kamen dabei heraus, aber doch mehr als im Rezept vermerkt (zwanzig Polvorones anstatt acht). Statt der Guavemarmelade bei den Mantecaditos nahmen wir Erdbeer-Mango-Marmelade.

Herzhaft – süß - flüssig

Das Kochbuch ist ein Rundumsorglospaket, denn es bietet nicht nur herzhafte Gerichte und süßes Gebäck, sondern auch warme und kalte Getränke. So kann man Gästen ein komplettes Motto-Büffet oder -Menü präsentieren, das ungewöhnlich und köstlich ist.

Für mehr Farbe und Mut in der eigenen Küche sorgt das karibische Kochbuch in jedem Fall. Ob man sich an die rein veganen Vorgaben hält, mag jedem selber überlassen sein, allerdings wird es eine kulinarische Fundgrube für abwechslungsreiche Rezepte sein.

Fazit

Hier finden sich frische Ideen für die vegane Küche, die mehr Farbe und Exotik auf den heimischen Teller bringen. Auch wenn manche Zutaten schwer zu beschaffen sind, so kann man sich mit Alternativen behelfen. Dank der Gewürzmischungen und Marinaden bringen die Rezepte eine neue Vielfalt in die eigene Küche.