Kann denn kochen Sünde sein?

  • Carlsen
  • Erschienen: Januar 2013
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  • ISBN: 978-3-551-78580-0
  • 144 Seiten.
Kann denn kochen Sünde sein?
Kann denn kochen Sünde sein?
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Silke Wronkowski
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Kochbuch-Couch Rezension vonMai 2013

Praktikabilität

Nicht messbar, da der Unterhaltungswert im Vordergrund steht. Farbige Zeichnungen mit Text - was gäbe es da nicht zu verstehen? Gut, zugegeben: Es ist kein wahres Kochbuch. Aber wo bliebe der Spaß in der Küche, wenn wir uns nicht auch mal so etwas gönnten?

Ausstattung

Unterschiedliche Papiersorten, liebevolle Zeichnungen und ein charmanter Witz - Guillaume Long wird auch hierzulande seine Fans finden.

Foodie, der; liebevolle Bezeichnung für einen Küchen-Nerd

Frankreich ist das Land der Genießer und Gourmets, keine Frage, das Vorurteil nehmen wir gerne als gegeben hin. Nicht verwunderlich also, dass es in Frankreich nicht nur einen, sondern gar zahllose Internetseiten und Blogs zu diesem Thema gibt. Einer der erfolgreichsten ist der Blog mit dem unscheinbaren Titel "Essen & Trinken" der Internetversion der Tageszeitung Le Monde.

Guillaume Long, ein Kind der Siebziger, hat visuelle Kommunikation studiert und arbeitet seither als Illustrator und Comiczeichner. Seine geheime Leidenschaft fürs Kochen hat er, wenn man dem vorliegendem Buch Glauben schenken darf, bereits im zarten Kindesalter entdeckt, als er in kindlicher Begeisterung aus Grassamen ein Brot gebacken hat. Dass seine Eltern das verschrumpelte Ding allerdings wegwarfen und ihm stattdessen ein Roggenbrot aus der Bäckerei als das Seine präsentierten, sollte zur Folge haben, dass Geschmackskreationen und Küchengadgets ihn künftig nicht mehr losließen.

Schon das zweite Buch, dass im Comic-Stil vom Kochen handelt - wächst da gar eine neue Generation kochwütiger Junggebliebener heran? Anders als bei Christophe Blains In der Küche mit Alain Passard erzählt Long aber nicht von einem großen Star am Kochhimmel oder präsentiert seine liebsten Kochrezepte zu einem Thema, vielmehr nimmt er uns mit in seine eigene, ganz private (Küchen-)Welt und lässt uns teilhaben an seinen ganz alltäglichen, manchmal schrägen Gedanken zu der perfekten Kaffeemaschine, der Fahrgemeinschaft mit einem waschechten Koch oder nimmt uns mit auf eine Reise nach Budapest.

Die bis zu drei Doppelseiten füllenden Comicepisoden haben einen schelmischen Unternton, liebevolle Detailzeichnungen vom Innern einer Paprika, einem Querschnitt einer Knoblauchpresse (seinem Heiligen Gral) oder zeigen annähernd dreißig verschiedene Sorten Tomaten.

Man muss sie teilweise zwar suchen in der Bilderflut, aber auch Guillaume Long lässt uns einige recht eigenwillige Rezepte zupass, die er selbst kreiert hat. Da gibt es einen tollen Tipp für die Zubereitung von Auberginen oder eine ganz spezielle Kreation aus Wassermelone, Feta und Curry, die nach anfänglicher Skepsis doch direkt zum Nachmachen anstiftet.

Nein, auch hier haben wir kein klassisches Kochbuch, das lehren will. Vielmehr macht auch dieses Buch unglaublich Lust auf eigene Ideen und liest sich mit viel Charme und Witz eher wie ein Asterix-Comic denn wie eine Kochfibel. Dennoch eine klare Kaufempfehlung schon allein wegen dem charmanten Autor, von dem wir auch in deutscher Sprache gerne mehr hätten!

Kann denn kochen Sünde sein?

Guillaume Long, Carlsen

Kann denn kochen Sünde sein?

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