Wohlfühlgerichte perfekt für den Winter.
Die Autorin Diana Dontsova wurde zwar in Schweden geboren, ihre Wurzeln hat sie aber im Balkan. Nun möchte sie die typischen oder auch weniger bekannten Rezepte an ihre Kinder weitergeben. Glücklicherweise profitiert der lesende Hobbykoch davon und darf nicht nur auf eine kulinarische Reise gehen und durch die Küche von Diana Dontsova stöbern, sondern lernt auch eine unbekanntere Region Europas kennen.
Aufgeteilt ist das Buch in drei große Rubriken: Meze – geteilte Freude, Rustikal – für alle Jahreszeiten und Süßspeisen – ein Handwerk. Obwohl der Hauptteil durch das ganze Jahr hinweg gekocht und gegessen werden kann, so passt die deftig-ländliche Zubereitung doch eher in den Herbst oder Winter.
Meze – für jeden etwas
Der Klassiker ist schlichtweg die Paprikacreme „Ajvar“. Natürlich kann man sie auch fertig im Glas kaufen oder aber man stellt sie selber her. Das geht sogar relativ schnell und der Geschmack überzeugt auf ganzer Linie. Im Kühlschrank ist die Creme mehrere Tage haltbar und eignet sich als kulinarisches Mitbringsel hervorragend.
Überrascht waren wir von „Baba Vlorinkas geröstete Trauben mit warmem Fetakäse“. Problemlos auch für mehrere Gäste zubereitet, überzeugte das ebenfalls als Vorspeise geeignete Gericht durch seine ungewöhnliche Zusammenstellung.
Der griechische Zaziki wird hier „Tarator“ genannt, die Herstellung ist aber sehr ähnlich und der Geschmack ebenfalls. Sehr frisch und unprätentiös passt er immer, vor allem vorab mit „Lepinja“, dem Pitabrot des Balkans. Nicht aufwendig, aber zeitintensiv.
Der Tomatensalat mit Salatgurke, Paprika und Zwiebeln ist durch seine Gradlinigkeit sehr anpassungsfähig und kann mühelos vorbereitet werden.
Wärme und Wohlfühlen
Die „Rote Linsensuppe“ mit Tomaten ist perfekt, wenn es draußen kalt und dunkel ist und man etwas braucht zum Durchwärmen und Wohlfühlen. Dabei ist sie sehr reichhaltig und sättigend.
„Selska Tava“, der Bauerneintopf, kann im Ofen gegart werden oder auf dem Herd. Sollte man einen Tontopf haben, kommt er nun zum Einsatz, aber auch ein beispielsweise gusseiserner Topf eignet sich sehr gut. Das im Rezept erwähnte „Vegeta Natur“ kann ohne Umstände durch körnige Gemüsebrühe ersetzt werden. Mit Brot serviert, werden mindestens sechs Personen satt.
Auch bei uns beliebt sind Kohlrouladen, hier „Sarma“ genannt. Statt eines Sauerkohlkopfs kann jeglicher Kohl verwendet werden; wir haben Chinakohl genommen. Bei solchen Rezepten ist es hilfreich, sich vorab die kompletten Zubereitungsschritte durchzulesen, da es ansonsten zu unangenehmen Überraschungen kommen könnte, weil – wie bei diesen Rouladen – eine Zubereitungszeit von mehreren Stunden veranschlagt wird. Das wird auch gebraucht, um die perfekte Konsistenz zu erhalten. Aber das Warten lohnt sich in jedem Fall!
Die Süßspeisen sind sehr reichhaltig und eignen sich eher zum Kaffeeklatsch und weniger zum Nachtisch. Dies haben wir bei dem „Baklava-Cheesecake“ gemerkt. Der Filoteig ist zwar zart, wird aber kräftig mit Walnüssen und Frischkäse gefüllt.
Fazit
Die Rezepte passen durch ihre ländliche Deftigkeit perfekt in die dunklere Jahreszeit, überraschen aber auch mit kreativen Kombinationen. Obwohl Diana Dontsova das Kochbuch für ihre Kinder geschrieben hat, so braucht man für viele Rezepte auch etwas Erfahrung.
Diana Dontsova, Christian
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