Gesund & lecker - Kochen für den Hund
- Dorling Kindersley
- Erschienen: März 2023
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Ein schöner und kompakter Einstieg in das Thema - mit vielen Anregungen, hilfreichen Informationen und abwechslungsreichen Rezepten.
Wer heute in den einschlägigen Zoo-Fachhandel geht oder im Internet recherchiert, wird von Futter-Angeboten für Vierbeiner förmlich erschlagen. Die Auswahl scheint beinahe größer, als die für Menschen verfügbare Lebensmittelauswahl im Supermarkt. Kein Wunder, auch der Heimtierbedarf ist ein Milliardenmarkt. So verwundert es nicht, dass mittlerweile Sterneköche extra Menüs und Nahrungsmittel für Hunde kreieren und stetig neue Angebote auf Hundebesitzer einprasseln. Doch ist das auch alles gesund und verträglich, was da in die Tüten, Dosen und Packungen kommt? Und das zu teils saftigen Preisen! Christine Paxmann widmet sich einer naheliegenden Alternative: Kochen für den Hund. Dass das sogar so gut funktionieren könnte, dass wir als Zweibeiner mitessen könnten, das klingt aber fast unglaublich, oder?
Exkurs: „Coco“
Bei uns lebt die dreijährige Dalmatiner-Hündin „Coco“. Nachdem sie schon früh eine Unverträglichkeit entwickelt hat und selbst hochwertigstes Industriefutter für sensible Hunde keine Besserung brachte, habe ich mich kurzerhand entschlossen selber für Coco zu kochen. Als „Koch der Familie“ macht mir das sowieso großen Spaß.
Heute ist Coco stets voll freudiger Erwartung ob der nächsten Mahlzeit. Wenn ich ihr Fressen für mehrere Tage vorkoche, sitzt sie auf ihrem Platz in der Küche, achtet darauf, dass ich auch alles richtig mache. Fällt natürlich auch immer versehentlich mal was auf den Boden. Wir merken Coco an, dass sie ihr Futter wirklich sehr gerne mag und haben unsere Entscheidung auf Industriefutter zu verzichten daher nie bereut.
Kochen für den Hund? Geht´s noch!
Aber es ist gut und richtig, dass Christine Paxmann gleich zu Beginn auf einigen Seiten grundsätzlich ihre Gedanken und Überlegungen zu heutiger Hundenahrung äußerst. Sie macht deutlich, wie wichtig es ist, den Hund selber in diesem sensiblen Prozess zu sehen. Jedes Tier ist anders und so bleibt es stets bei individuellen Entscheidungen, wie man sein Haustier ernähren möchte.
Christine Paxmann erweckt gar nicht erst den Eindruck, mit ihren Rezepten das alleinige und beste Hundefutter zu präsentieren. Sie erhebt nicht den Zeigefinger und möchte keineswegs bekehren. Sie weist ebenso auf kritische Aspekte hin und motiviert, sich bewusst mit dem Thema zu beschäftigen. Ob es schmeckt, entscheidet ja der eigentlich recht anspruchslose Vierbeiner, der sich auch gerne mal für richtig Ekliges am Straßenrand begeistern kann. Bei der Verträglichkeit hingegen werden Hundebesitzer schnell aufmerksam.
Lecker!
Aber, wer seinen Hund liebt und als echtes Familienmitglied ansieht - ich hoffe es sind die meisten Hundebesitzer unter uns - wird beim Anblick der toll präsentierten Gerichte in „Kochen für den Hund“ verzückt in die treuen Augen seiner Fellnase blicken: „Ossobucco mit Gurkerl“, „Ente mit Mais und Salat“, „Süße Pute mit Quark“ - das klingt nach einem kulinarischen Verwöhnprogramm, oder?
Coco ist ein riesiger Käse-Fan, insbesondere für Parmeggiano Reggiano kann sie sich begeistern. So war klar, dass ich den „Crunchy-Cheese“ zubereiten muss. Kleine Hundekekse aus Süßkartoffel, Banane, Käse. Wirklich richtig lecker. Hab es selbst probiert. „Das-geht-immer-Omelette“ hat ihr ebenso geschmeckt. Da sie meist Huhn als Fleischzutat erhält, freute sie sich zur Abwechslung sehr auf „Lachs mit Pfirsichpolenta“.
Selbst hübsch angerichtet, wird jeder Vierbeiner das Essen natürlich zügig verschlingen. Viel Lob ob der tollen Dekoration darf nicht erwartet werden. Ausgiebiges „Schnauze lecken“ wird aber deutlich machen, wie es gemundet hat.
Essen mit Hund
„Köstliches Fressi“, „Köstliche Basics“, „Köstlich vegetarisch“ - die Kapitel deuten schon auf einen guten Mix aus abwechslungsreichen Rezeptideen hin, die sicherlich für jeden Geschmack etwas parat hält. Und für jeden ist hier wörtlich zu nehmen. Denn Christine Paxmann zeigt, dass die Gerichte auch für uns Menschen passen. Nicht dass alle gleich alle am selben Tisch essen sollen - auch das soll es ja geben - aber zumindest lohnt sich so auch der Einkauf für ein einmaliges Menü. Und vielleicht schielt dann auch unser Vierbeiner nicht mehr so neidisch auf unsere Speise…
Fazit
Die Gesundheit des Hundes ist natürlich auch eine Folge guter oder weniger guter Hundeernährung. Schon lange sind Hunde echte Familienmitglieder geworden und die Bedeutung artgerechter und ausgewogener Ernährung ist kein Nischenthema mehr. Christine Paxmann hat mit „Kochen für Hunde“ einen schönen kompakten Einstieg in das Thema zusammengestellt, mit vielen Anregungen, hilfreichen Informationen und abwechslungsreichen Rezepten – nicht nur für den Hund.
Christine Paxmann, Dorling Kindersley
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