Geschmacksbooster aus aller Welt

Stefanie Hiekmann ist ein Profi als Kochbuchautorin. Vor allem Gemüsegerichte und gesundes Kochen haben es ihr angetan. Als Foodjournalistin ist sie aber ebenso darauf bedacht, Köch*innen zu Wort kommen zu lassen und versucht, ihnen Geheimnisse, Familienrezepte oder Zutatenlieblinge zu entlocken. In ihrem aktuellen Kochbuch „Geschmacksbooster aus aller Welt“ ist sie der Frage nach der einen Zutat nachgegangen, die in keiner Küche fehlen sollte und die jedem Gericht einen Schub in Richtung Wow-Geschmack gibt.

Die Interviews, die sie geführt hat, finden sich im ersten Teil des Buches, die Rezepte im zweiten. Letztere sind aufgeteilt in die Kategorien: „Alles in die Mitte“, „Schnelle Küche für jeden Tag“ und „Aromenfeuerwerke für jeden Tag“.

Große Namen aus der Spitzenküche

Stefanie Hiekmann hat Interviews mit 25 Köchinnen und Köchen geführt, die sie hier auf jeweils einer Doppelseite zusammenfasst. Dabei steht die Frage im Vordergrund „Welcher Geschmacksbooster darf nie fehlen?“, die unter anderem Sascha Stemberg, Tim Raue, Cornelia Poletto und Haya Molcho gestellt wurden. Dabei hätte man gut auf die füllenden Doppelseiten verzichten können, auf denen ein kurzes Zitat und eine Zeichnung der jeweiligen Zutat zu finden ist.

Schade ist auch, dass die Rezepte, die in den Interviews angesprochen werden, nicht im zweiten Teil zu finden sind, sondern 50 Rezepte, die von der Autorin selbst entwickelt wurden. Diese sind nicht schlecht, aber wenn man liest, dass beispielsweise die Lieblingskekse von Tanja Grandits‘ Familie Fenchelbiskuits sind, so wird man doch neugierig und hätte sich das entsprechende Rezept gewünscht.

Grundlagenrezepte für jede Lebenslage

Bevor es mit den eigentlichen Rezepten losgeht, gibt es Grundlagenrezepte, die man immer gebrauchen kann, die sich aber hier besonders in den Gerichten wiederfinden wie die Miso-Grundsauce, die man auch auf Vorrat herstellen kann. Tipps dürfen dabei selbstverständlich nicht fehlen.

Die Miso-Grundsauce konnten wir dann direkt für das erste Rezept verwenden, das wir umsetzten: „Gebackenes Asia-Hähnchen“. Dieses wird auf Blattspinat serviert, ist schnell gemacht und eignet sich für Gäste in besonderem Maße, da es vorbereitet und anschließend im Ofen zubereitet werden kann.

Die „Papas Arrugadas“ sind vielseitig einsetzbar, können als Hauptgericht mit Lachs oder Fleischspießen gereicht werden oder als Ergänzung eines Tapas-Büffets dienen. Auch als kleines Abendessen eignen sie sich sehr gut genauso wie die „Easy Feierabend-Pizza“, für die man keinen Teig braucht, sondern einfach Tortillafladen nimmt. Der Belag, hier Parmesan, Oliven und Rucola, kann nach Lust und Laune verändert werden.

 Mengen gut abwägen und abwiegen

Wir kombinierten die „Karamellisierten Ofentomaten“ mit der Pasta, wie im Buch vorgeschlagen und wurden mit leeren Tellern belohnt. Allerdings sind die Mengenangaben mit 125g Speck für vier Personen etwas wenig, da kann man gerne die doppelte Menge zubereiten.

Ebenso verhielt es sich bei dem „marinierten Feta“, bei dem wir mit zwei Personen fast die angegebene Menge für vier Personen aßen. Dies lag zum einen daran, dass es sehr lecker schmeckte, zum anderen daran, dass wir nichts anderes dabei aßen. Viele der Gerichte, so auch dieses, eignen sich nämlich sehr gut für ein Büffet.

Ansonsten bereichern manche Gerichte wie die „schnellen Mie-Nudeln“ die Alltagsküche und den eigenen Kochhorizont. Gerne darf es dabei auch mal fleischlos sein, entweder mit einem vegetarischen oder einem Fischgericht wie dem „Teriyaki-Lachs“ oder den „Kartoffelrösti“.

Fazit

Zur Hälfte ein Kochbuch mit wunderbaren Rezepten für viele Gäste, die man durchaus mit dem ein oder anderen Gericht überraschen kann, oder für die eigene Alltagsküche, um ein bisschen Pep hineinzubringen. Die andere Hälfte lädt zum Schmökern der Interviews ein, die die Lieblingszutaten der Spitzenköch*innen verraten.