Genussmomente: Camping-Küche

Immer mehr Menschen finden Gefallen am Campingurlaub oder an Bewegung in der Natur. Damit der kleine und große Hunger in Zelt, Wohnmobil oder unterwegs nicht zum Problem wird, hat der EMF Verlag jetzt mit „Genussmomente Campingküche“ Abhilfe geschaffen.

Rezepte und mehr

Das Kochbuch ist klein und kompakt, nimmt also wenig Platz weg und zeigt trotzdem 25 Rezepte, die von Frühstück über Kleinigkeiten bis hin zu verschieden zubereiteten Hauptgerichten so ziemlich jede Art von Hunger und Appetit abdecken dürften.

Doch bevor es ans Zubereiten geht, werden die richtige „Ausrüstung“, „die Vorräte“ und eine „Packliste Utensilien“ aufgeführt, wobei bei letzterer zwischen „Van-Küche“, „Zelt“ und „Wandern“ unterschieden wird – ist ja logisch, dass in einem Rucksack weniger Platz ist, als selbst im kleinsten Wohnmobil. Jedoch muss ich sagen, dass ich auf zwei unterschiedlich große Teller im Rucksack genauso verzichten kann, wie auf ein Nudelsieb! Wenn man dann die Rezepte durchliest, wird auch hier klar, dass nur sehr wenige für einen Zelt-Urlaub geeignet sein dürften, denn wer kocht schon 15 Minuten lang eine Suppe auf einem Kartuschenkocher oder bereitet damit eine Pfannenpizza zu, die 20 Minuten gebraten werden muss?

Hier kommen die Outdoor-Aktivisten eindeutig besser weg, denn bei einigen Rezepten gibt es den entscheidenden Tipp, wie man das Gericht auch gut vorbereiten und eingepackt mitnehmen kann. Und Wohnmobilisten sind sowieso fein raus, denn sie dürften genug Stauraum für diverse Getreidearten, Hülsenfrüchte, Gewürze und Konserven haben.

Wir wollen wieder raus in die Natur!

Das war unser erster Gedanke, als wir das Büchlein durchgeblättert haben, denn die ganzseitigen Fotos machen nicht nur Appetit auf die Gerichte, sondern auch aufs Wandern, Fahrradfahren und Campen. Doch vorerst haben wir verschiedene in der heimischen Küche ausprobiert. Die Zutatenliste ist immer eindeutig, wobei auffällt, dass ein Kühlschrank bei dieser Campingküche durchaus von Nutzen ist, denn Milch, Butter, Eier und Quark brauchen ihn und Reste von Schmand und Käse auch.

Die Zubereitung ist Schritt für Schritt erklärt und dürfte auch für Anfänger gut verständlich und zu bewältigen sein. Die Rezepte selbst bieten wenig Innovatives. Wer schon öfter gekocht hat, weiß wahrscheinlich selbst, was auf beschränktem Raum oder mit wenig Mitteln zu realisieren ist und so bieten Milchreis, Käse-Omelett und Nudelsalat wenig Neues. Und das was (zumindest bei uns) noch nicht unterwegs zubereitet wurde, eignet sich wirklich nur für das Wohnmobil, wie die One-Pan-Pizza, das Risotto oder auch das Chili sin carne, welches viel zu viele Zutaten für eine Zubereitung aus dem Rucksack benötigt.

Gekocht haben wir „One-Pot-Pasta mit Filet“, ein typisches Stir-Through, das mit Petersilie, Schmand, Muskatnuss, Bohnen, Zwiebeln und mehr zwar sehr gut geschmeckt hat, aber für Zelt und Outdoor zu aufwendig sein dürfte. Ebenso die „Minestrone“, die uns nur mit Salz und Gemüsebrühe gewürzt allerdings ein bisschen zu lasch erschien. Dagegen kann man das „Limettenreis-Wrap mit Guacamole“ sehr gut vorbereiten und mitnehmen und wenn man es fest genug gewickelt hat, dürften der Mais und die Kidneybohnen sogar da bleiben, wo sie hingehören – in dem Tortilla-Fladen. 

Fazit

„Genussmomente Campingküche“ ist ein nettes kleines Kochbuch für Neueinsteiger in Sachen Campen und Outdoor. Die Rezepte bieten wenig Neues und dürften größtenteils nur für die Wohnmobilküche geeignet sein, sind aber ansprechend präsentiert und machen auf jeden Fall Lust auf das Leben in der Natur.