Ethiopia

  • Knesebeck
  • Erschienen: September 2019
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Ethiopia
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Lea Gerstenberger
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Kochbuch-Couch Rezension vonNov 2019

Praktikabilität

Manche Zutaten sind nicht so leicht zu bekommen, und oft benötigen die Rezepte noch Komponenten mit eigener Zubereitungszeit, die anderswo im Buch verzeichnet sind. Es enthält jedoch auch unkomplizierte, einfache Rezepte.

Ausstattung

Das Buch entführt nicht nur kulinarisch nach Äthiopien, sondern informiert auch auf ansprechende Weise über Land, Leute und Kultur. Es ist ansprechend bebildert und macht einen sehr hochwertigen Eindruck.

Eine aromatische Entdeckungsreise!

Bereits die äußerliche Gestaltung des Kochbuches deutet auf ein Gefühl von Afrika hin, was sich beim Aufschlagen auch sogleich bewahrheitet. Hochwertige und stimmungsvolle Bilder entführen den Betrachter nach Äthiopien, und in der Einleitung beschreibt der Autor die kulturellen und kulinarischen Besonderheiten seines Landes. Dabei werden auch gleich ein paar wichtige Grundzutaten erklärt, bevor es mit den übersichtlich nach Zutaten gegliederten Rezepten weitergeht:

  • Injera & Fladenbrote
  • Gewürze
  • Frühstück
  • Gemüse & Frischkäse
  • Hülsenfrüchte & Getreide
  • Rind, Lamm & Ziege
  • Geflügel, Eier, Fisch
  • Snacks & Getränke

Zu jedem Gericht gibt es noch einmal eine kleine Einordnung mit Hinweisen zur traditionellen Zubereitung, dem Stellenwert in der äthiopischen Küche oder passenden Beilagen. Die Anweisungen im Rezept sind recht knapp, lassen sich mit etwas Intuition aber gut bewältigen. Die Zutaten sind übersichtlich dargestellt, allerdings wird man oft noch auf andere Seiten verwiesen, wo sich beispielsweise die Anleitung für eine benötigte Gewürzmischung verbirgt. Man muss also etwas blättern, bevor man die Testküche in Gang setzt.

Aromen für jede Tageszeit

Zuerst probierte ich die „Mit Ei gefüllten Pasteten“. Sie sind in der Rubrik „Frühstück“ untergebracht, passen aber zu jeder Tageszeit und eignen sich gut als Snack für zwischendurch. Die Zubereitung der Komponenten war einfach und der Geschmack sehr gut. Es war jedoch sehr schwierig, die Teigtaschen nach der beschriebenen Methode herzustellen, die flüssige Füllung lief leicht heraus und sie blieben trotz längerer Garzeit ein wenig teigig. Dennoch ein zügiges und schmackhaftes Rezept, das mit anderen Füllungen auch kreativ abgewandelt werden kann.

Danach wurde das „In Buttermilch eingelegte Hähnchen mit gegrilltem Gemüse“ getestet. Die Zutatenliste sah überschaubar aus, allerdings musste davor erst eine Gewürzmischung hergestellt werden, die weiter vorne im Buch beschrieben ist. Man muss die Rezepte also sorgfältig lesen, damit man wirklich alle Komponenten im Blick behält. Das Gericht selbst war dafür dann aber gar nicht schwierig und ist gut gelungen. Dass mir das Hähnchen bei der langen Garzeit beinahe angebrannt wäre, ist wohl eher meiner Pfanne anzulasten, ich habe mir damit beholfen, die Sauce einfach schon früher hinzuzufügen. Gelohnt hat sich das Experiment aber, denn durch das Ziehen in der gewürzten Buttermilch war das Hähnchen sowohl zart als auch sehr aromatisch. Da das gegrillte Gemüse einfach im Ofen weitergegart und warmgehalten werden kann, hielt sich der Aufwand dafür sehr in Grenzen. Definitiv ein Kandidat für Wiederholungen!

Das absolute Highlight war schließlich das „Rind mit Kaffeesauce“, statt Filet habe ich Hüftsteak verwendet. Hierfür wurden keinerlei außergewöhnliche Zutaten benötigt und die Saucengrundlage war mit Rinderfond und Rotwein sehr einfach gemacht. Die gerösteten Kaffeebohnen darin ergaben einen wirklich außergewöhnlichen und herzhaften Geschmack, ohne zu stark hervorzustechen. Als Beilage servierte ich, anstatt des empfohlenen Gratins mit Räuchermilch (diese herzustellen wäre in meiner Küche nicht geglückt), einfache Ofenkartoffeln, was ebenfalls hervorragend passte. Ein erstaunlich unkompliziertes und dennoch sehr edles Rezept mit einem besonderen Touch.

Das Buch entführt nicht nur kulinarisch nach Äthiopien, sondern informiert auch auf ansprechende Weise über Land, Leute und Kultur. Man nimmt es also gerne wieder zur Hand, und für manche der Rezepte lohnt es sich auch, sich ausführlicher mit der Landesküche zu befassen. Gerade bei den Gewürzen sollte man sich idealerweise etwas einlesen und sich vielleicht einen Grundstock anschaffen, wenn man öfter damit kochen möchte. Die Rezepte erscheinen insgesamt sehr authentisch, was den Nachteil hat, dass manche Zutaten sehr schwer zu beschaffen sind oder eigene, längere Vorbereitungszeiten haben. Für die spontane Feierabendküche ist das Buch also nur in Teilen geeignet, es enthält aber auch einige Gerichte, die sehr unkompliziert funktionieren. Wenn man sich darauf einlässt, erhält man also einen wertvollen und leckeren Einblick in diese vielseitige und aromatische Landesküche.

Fazit:

Das wunderschön und liebevoll gestaltete Kochbuch bietet eine ganze Reihe ungewöhnlicher und interessanter Rezepte. Für Anfänger ist es weniger geeignet, lädt aber geübtere und experimentierfreudige Köche dazu ein, sich intensiv mit den kulinarischen Schätzen Äthiopiens auseinanderzusetzen.

Ethiopia

Yohanis Gebreyesus, Jeff Koehler, Knesebeck

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