Entspannt essen am Familientisch

  • Südwest
  • Erschienen: September 2024
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Entspannt essen am Familientisch
Entspannt essen am Familientisch
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Kathrin Walther
551

Kochbuch-Couch Rezension vonOkt 2024

Praktikabilität

Alle Rezepte kommen mit gängigen Lebensmitteln aus und sind so ausgelegt, dass sie im Alltag Zeit sparen.

Ausstattung

Zu jedem Rezept gibt es ein anschauliches Bild, dies hätte jedoch teilweise etwas größer sein können. Es gibt viele Informationen und zusätzliche Tipps.

Ein empfehlenswertes Buch für alle Familien, in denen verschiedene Essensbedürfnisse und -wünsche ohne großen Aufwand unter einen Hut gebracht werden wollen.

„Das mag ich nicht!“ – Ein Satz, der wahrscheinlich in vielen Familien regelmäßig fällt. Dabei ganz entspannt zu bleiben, fällt vielen Eltern schwer. Einerseits schwingt oft die Sorge mit, ob das Kind denn auch genug isst und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist, andererseits bedeutet es oft zusätzlichen Stress, für das mäkelige Kleinkind immer wieder eine Extra-Portion zu kochen, schließlich wollen andere Familienmitglieder nicht täglich Nudeln mit Ketchup, Pfannekuchen oder trockene Brezeln essen. Tipps und Rezeptideen, wie man dennoch gelassen durch diese Zeit kommen kann, finden sich in „Entspannt essen am Familientisch“, in dem die beiden Expertinnen des bekannten breifreibaby-Blogs ihre Erfahrungen sowie abwechslungsreiche Gerichte für alle Gelegenheiten teilen.

Rezepte quer durch den Tag

Beginnt das Kleinkind am Familientisch mitzuessen, haben Eltern oft viele Fragen, schließlich soll es dem Kleinen an nichts fehlen. Dummerweise sind die gesündesten Lebensmittel nicht gleichzeitig auch immer die beliebtesten, sodass der Esstisch schnell zum Kampfplatz werden kann, schließlich müssen Brokkoli, Blumenkohl und Spinat doch irgendwie ins Kind, wenn es mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sein soll. Dass dem nicht so ist und wie das Essen ganz entspannt ablaufen kann, erklären Annina Schäflein und Lena Merz im ersten Teil des Buches.

Unter „Gut zu wissen“ gehen sie unter anderem darauf ein, was das Wort „Familientisch“ überhaupt bedeutet, was alles im Vorratsschrank sein sollte und wie Meal Prep, cleveres Vorkochen und Batch Cooking (= viele verschiedene Komponenten vorkochen und diese dann neu kombinieren) für Zeitersparnis und mehr Entspannung im Familienalltag sorgen können. Da Kinder, die selbst bei der Zubereitung mithelfen, oft auch lieber neue Dingen probieren, wird auch auf dieses Thema eingegangen. Auch gibt es hier Vorschläge für gesunde Alternativen zu Fast Food und Convenience Food und es wird gezeigt, wie einzelne Zutaten schnell ausgetauscht werden können, sodass ein Rezept beispielsweise gluten- oder laktosefrei wird oder einfach fehlende Zutaten durch andere ersetzt werden können. Zusätzlich finden sich hier noch Tipps, wie mit wählerischen Essern umgegangen werden oder wie ein ausgewogener Kinderteller aussehen kann.

Im zweiten Teil gibt es dann konkrete Rezepte. Begonnen wird mit dem Frühstück, wo sich neben verschiedenen Brotideen auch Porridge oder Waffeln finden. Weiter geht es mit der warmen Hauptmahlzeit. Ob mit Fisch bei Lachs mit Ofenkartoffeln vom Blech, mit Fleisch bei Schweineschnitzel mit Gemüsesticks oder auch vegan bei Pasta mit Tomaten-Mango-Sauce, sollte für jeden etwas dabei sein.

Unter „Picknick & To Go“ gibt es nicht nur etwas für unterwegs, sondern auch Kleinigkeiten für nachmittags zuhause, wenn der Hunger schon vor der nächsten Mahlzeit so groß ist, dass nicht mehr bis zur nächsten Mahlzeit gewartet werden kann. Hier passen Vanille-Quark-Gläschen mit Obst, kleine Glücks- und Pizzabällchen oder Pizzaschiffchen bestimmt gut. Da viele Eltern gerade bei Familienfeiern ein ungutes Gefühl angesichts der großen Zuckermassen haben, gibt es hierzu einen eigenen Abschnitt, in dem sich gesündere Alternativen finden, die dennoch der ganzen Verwandtschaft schmecken. Vegane Waffeln, Biskuitrolle mit Himbeer-Sahne oder Schoko-Nuss-Tannenbäume kommen bestimmt nicht nur bei den kleinen Essern gut an.

Für wählerische Esser kann es helfen, wenn die einzelnen Komponenten selbst genommen und ausgewählt werden können, sodass es hierzu ein eigenes Kapitel mit Raclette, Selbstmachsalat aus Ofengemüse oder einem Pizzabuffet gibt. Weil es oft schnell gehen muss, bekommen Blitzgerichte noch einen eigenen Abschnitt, in dem es unter anderem Schmandbrezeln, Pasta mit Thunfisch und Zucchini oder Kaiserschmarrn mit Sauerkirschen gibt.

Abwechslungsreich und familientauglich

„Entspannt essen am Familientisch“ schließt an die gängigen Werke zur Beikosteinführung an und richtet sich an Familien mit Kindern etwa ab dem ersten Lebensjahr, was sich in der Gestaltung der Rezepte widerspiegelt. Zutaten müssen nicht mehr eingeführt werden, es wird selbstständig gegessen und Besteck verwendet, sodass die Konsistenz der Nahrung sowie die Größe der einzelnen Komponenten in den meisten Fällen schon wie bei den „großen“ Essern ist. Da beispielsweise Nüsse, Saaten oder salzreiche Komponenten noch ungesund oder sogar gefährlich sein können, werden diese entweder gemahlen angeboten oder es wird bei der Zubereitung auf sie verzichtet und erst am Tisch separat nachgewürzt. Auch andere Fragen werden in der ausführlichen Einleitung geklärt, sodass im Bereich Nährstoffbedarf bis Portionsgrößen keine Unsicherheiten aufkommen.

Da es sich das Buch zur Aufgabe gemacht hat, Stress und Aufwand in Familien durch clevere Planung und Vorbereitung zu reduzieren, lassen sich alle Rezepte mit wenigen und gängigen Zutaten in kurzer Zeit zubereiten. Mit praktischer Vorratshaltung, Einfrieren und Komponenten, die für verschiedene Gerichte genutzt werden können, lässt sich auch mit knapper Zeit frisch kochen und es muss sowohl zuhause als auch unterwegs nicht (immer) auf fertige Snacks zurückgegriffen werden, wobei es auch hierzu ein paar Tipps gibt, was beispielsweise beim Bäcker dann eine gute Wahl ist. Auch wenn Zucker im Buch durchaus verwendet wird, wird er dennoch sparsam eingesetzt und oft durch Alternativen wie Datteln oder Bananen ersetzt.

Die Gestaltung des Buchs ist übersichtlich und gut strukturiert. Bei den Rezepten befindet sich unter einer aussagekräftigen Überschrift über der Zutatenliste auch die Portionsanzahl. Anschließend folgt die zu erwartende Zubereitungszeit, bevor es an den Durchführungsteil geht, welcher in einzelne Stichpunkte gegliedert ist. Oft schließen sich noch Tipps an, in denen es beispielsweise um Zeitersparnis, Abwandlungsmöglichkeiten oder die besonderen Vorteile des Rezepts geht.

Zwar gibt es zu jedem Rezept ein passendes Bild des fertigen Ergebnisses, doch sind diese teilweise relativ klein. Oft gibt es auf einer Doppelseite auf jeder Seite ein Rezept, sodass das Foto dann nur noch wenig Raum hat und zudem noch zwei Rezepte auf einem Bild zu finden sind. Um gezielt nach einem Rezept für eine bestimmte Zutat zu suchen, gibt es am Ende ein Stichwortregister, in dem einzelne Komponenten wie Paprika oder Blumenkohl fettgedruckt sind und alle Rezeptseiten aufgeführt werden, in denen sie verwendet werden und gleichzeitig nach fertigen Gerichten gesucht werden kann, welche dann normal abgedruckt sind.

Fazit

Ein empfehlenswertes Buch für alle Familien mit (kleinen) Kindern, die auf der Suche nach zeitsparenden, gesunden und abwechslungsreichen Rezepten sind, die an die Bedürfnisse verschiedener Esser angepasst werden können.

Entspannt essen am Familientisch

Lena Merz, Annina Schäflein, Südwest

Entspannt essen am Familientisch

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