Einfach Feierabend

Dieses Kochbuch greift ein Thema auf, das viele beschäftigt: wie kann ich mich gesund und abwechslungsreich ernähren, ohne dafür stundenlang in der Küche stehen zu müssen, sondern mal flink nach Feierabend den Kochlöffel schwingen kann? Julia Bauer und Sandra Anna Christen machen in ihrem Vorwort auch Anfängern Mut, dass es nicht unweigerlich auf exakte Mengeneinhaltung oder bestimmte Zutaten ankommt. Flexibilität, Freude am Experimentieren und kein allzu großer Aufwand versprechen schnellen Erfolg.  

Grundlagen und Varianten

Der Inhalt ist in sechs übersichtliche Kapitel unterteilt: „Vorrat und Basis“, „One Dish“, „Ofen Delight“, „Gemüseliebe“, „Kalte Küche“ und „Sweets“.

Die Aufzählung an Vorräten, die gut eingelagert werden können, hilft für den Start sehr gut. Die ersten Rezepte, die sich anschließen, sind dann Soßen, Dressings und Butter, die für zahlreiche Gerichte eingesetzt werden können, die nicht nur hier im Kochbuch stehen, sondern auch selber kreiert werden können.

Wir haben die „vegane Käsesoße“ für die Nachos-Platte ausprobiert, allerdings ist uns eine „normale“ Käsesoße dann doch lieber. Vielleicht lag der ungewohnte Geschmack auch an der Misopaste, die wir statt der Hefeflocken verwendeten. Besser mundete uns das „Red Liquid“, das wir ebenfalls für die Nachos-Platte verwendeten, das aber ebenso gut zum Marinieren gebraucht werden kann.

Grundsätzlich fallen mir Salatsoßen schwer, aber da wird man hier ebenfalls fündig. Das „Honig-Senf-Dressing“ ist einfach und schnell gemacht und kann für alle Salatarten eingesetzt werden. Das „Zitronen-Hühnchen“, das hier als eins von zwei Sattmacher-Rezepten aufgeführt ist, gelang ebenfalls unkompliziert und zügig, lieferte ein leichtes Abendessen.

Wer keine Lust hat zu spülen…

Die „Spätzle-Pfanne mit Hackfleisch, Birne & Camembert“ hörte sich sehr verlockend an, gerade auch wegen ihrer Zusammenstellung aus süß und herzhaft. Dazu kommt alles aus einer Pfanne, so dass man nachher nicht viel zu spülen hat. Ein weiterer Vorteil. Und geschmeckt hat es ebenfalls wunderbar.

Ebenso praktisch entpuppten sich die „Ofen Delight“-Gerichte, bei denen sich der Spülaufwand in Grenzen hält. Wir testeten die „klassischen Armen Ritter“, die ziemlich mächtig, aber köstlich waren, sowie die „Maultaschen-Lasagne“, die gut vorbereitet werden kann.

Viele der Gerichte eignen sich auch wunderbare zum Kombinieren oder zum Ergänzen wie beim Grillen beispielsweise, für das wir den „Orientalischen Kartoffelstampf mit Karotten und Dukkah“ zubereiteten, der als ungewöhnliche Beilage hervorragend ankam.

Ein schöner Abendsnack war das „Salami-Vitello“, das bei uns dank des Kurkuma farbenfroh in gelb-rot-grün erstrahlte und das Wasser schon beim Anblick im Munde zusammenlaufen ließ.

Bekanntes kombiniert mit Außergewöhnlichem

Flammkuchen kennt man? Ja, natürlich, aber hier werden einem gleich vier Toppings geboten, die vielleicht noch nicht in der Art und Weise ausprobiert worden sind, zum Beispiel die spanische Variante mit Ajvar, Paprika und Thunfisch. Wenn man mehrere Gäste mit noch mehr Geschmäckern verköstigen möchte, kann man sich hier austoben.

Auch die Snackplatten, die nach Jahreszeiten aufgeteilt sind (diese Aufteilung wäre vielleicht innerhalb der Kapitel hilfreich gewesen), bieten neue Ideen. Angereichert mit Tipps gibt es nicht nur Verwendungsmöglichkeiten für Reste, sondern auch weitere Kombinationen.

An süßen Rezepten wurde etwas gespart und die Vorhandenen bieten leider keine großen Überraschungen. Dafür sind sie schnell gemacht und erfreuen auch größere Gästegruppen.

Fazit

Ein schönes Grundlagen-Kochbuch, das unzählige Variationen bereithält und auch Anfänger begeistern wird.