Die Küche Persiens

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: August 2022
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Die Küche Persiens
Die Küche Persiens
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Carola Krauße-Reim
451

Kochbuch-Couch Rezension vonSep 2022

Praktikabilität

Alle Zutaten sind einfach zu erhalten, die Rezepte eindeutig angelegt und erklärt.

Ausstattung

Fotos ergänzen fast alle Rezepte und vor allem die Artikel über Land und Leute. Besonders hervorzuheben sind die Listen laktose- und glutenfreier Gerichte

Köstliche Gerichte und Einblicke in ein abgeschottetes Land

Die Britin Yasmin Khan hat iranische Wurzeln. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich neben ihrer Arbeit als Journalistin und Autorin auch für Menschenrechte stark macht. Ihre Liebe zu Persien, wie es die Griechen nannten, oder dem Iran, wie das Land seit 1935 offiziell heißt, ist auf jeder Seite spürbar. So ist es nicht verwunderlich, dass sie neben zahlreichen Rezepten aus ihrer Familie und von Freunden, auch Einblicke in das Leben im Iran gewährt, einem Staat, der nicht immer positive Schlagzeilen macht.

Ein Land wird vorgestellt

Der Iran, das Land zwischen dem Kaspischen Meer und dem Persischen Golf, besitzt hohe Gebirgsketten und staubige Ebenen. Seine großen Städte, wie Schiraz, Teheran, Isfahan und Ghom bergen kulturelle Schätze. Schon der wunderschöne Einband mit Goldprägung und die Karte zu Beginn des Buches machen neugierig. Die Einleitung und die Übersicht über die Besonderheiten der persischen Küche neben den dafür üblichen Zutaten tun den Rest. Doch nicht genug, Khan streut in die Rezepte auch immer wieder längere Artikel ein, die das Leben und die Regionen im Land näher beleuchten.  Wir erfahren Interessantes von z.B. „Reisfeldern und Teeplantagen“, „Cafés und Gegenkultur“ oder „Gewürzen und Seafood“. Viele kleine Fotos lassen die Atmosphäre erahnen, zeigen Menschen, Orte und vor allem Zutaten und Gerichte.

Viel Frische und manchmal ungewohnte Kombinationen

Die persische Küche ist geprägt von frischen Zutaten. Gemüse spielt eine ebenso große Rolle, wie der Reis. Viele Gerichte sind vegetarisch. Wenn es Fleisch gibt, ist es Hähnchen oder Lamm. Aber die Hauptdarsteller auf der Bühne sind die Gewürze! Neben Safran und Koriander braucht man noch unzählige andere, wie Zimt, Kurkuma, Chili und viele mehr. Fehlen dürfen natürlich auch weder Granatapfel noch Berberitzen. Doch egal, wie exotisch das vielleicht klingen mag, alle Gewürze und überhaupt alle Zutaten dürften relativ einfach zu erhalten sein. Nachteilig ist, dass man leider von manchen sehr wenig benötigt und der übrig gebliebene Rest sehr groß sein dürfte. Manche Kombinationen sind dagegen ebenso ungewöhnlich, wie interessant. Wenn z.B. Reis, Dicke Bohnen und Sauerkirschen zu einem Salat verarbeitet werden oder Safran-Nudeln mit Kardamom gewürzt sind, weckt das die Neugier und den Appetit.

„Eine kulinarische Reise“

Diese Reise führt durch die üblichen kulinarischen Bereiche: Frühstück, Mezze & Beilagen; Salate; Suppen; Hauptgerichte und Desserts sind die Kapitel, in denen Khan ihre Gerichte vorstellt. Viele werden auf Fotos gezeigt, aber leider nicht alle. Was aber sämtliche Rezepte gemein haben, ist eine nette und kurzweilige Vorstellung des Gerichtes, eine eindeutige Zutatenliste und eine gute und nachvollziehbare Anleitung in einem Fließtext. Leider fehlt die Zubereitungzeit, die doch sehr differiert. Wer für eine festliche Zusammenkunft oder einfach nur für Freunde ein ganzes Menü kochen will, erhält hingegen sogar diverse Vorschläge im Anhang. Was eine wunderbare Seltenheit des Buches ist, sind die Listen gluten- und laktosefreier Rezepte, die den Intoleranz -Geplagten bestimmt sehr hilfreich sind.

Persien in Süddeutschland

Was mir beim Kochen dieser Gerichte besonders im Gedächtnis bleiben wird, ist das intensive Aroma, das Küche und Haus erfüllte. Schon das „Omelett mit Datteln und Zimt“ verströmte einen unglaublichen Duft und das „Geschmorte Hähnchen mit Aprikosen und Backpflaumen“ sowieso. Der Geschmack war unglaublich sensationell, exotisch und absolut lecker! Was uns allerdings nicht so zugesagt hat, waren die „Falafel mit Fenchel-Brunnenkresse-Salat“, die wir mit Naan-Brot gegessen haben. Eingangs waren wir begeistert, denn die Falafel werden im Backofen gegart, was das aufwendige und kalorienreichere Frittieren unnötig macht. Doch leider waren die Falafel innen noch sehr matschig und außen eher gedörrt als knusprig. Dagegen waren die „Windbeutel mit Rosen-Pistazien-Creme“ ein Highlight. Mit wenig Aufwand zubereitet, haben sie durch das Rosenwasser und die zerstoßenen Pistazienkerne einen orientalischen Geschmack, der zum Genuss von mehr als einem Beutel verführt.

Fazit

Ein Kochbuch voller Frische und exotischer Abwechslung! Neben den Gerichten erzählt Yasmin Khan auch über Land und Leute und entführt uns damit wirklich auf „eine kulinarische Reise“ durch Persien.

Die Küche Persiens

Yasmin Khan, Dorling Kindersley

Die Küche Persiens

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