Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse
- Anaconda
- Erschienen: März 2023
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Hier bleibt (fast) keine Frage offen.
Lothar Bendel ist Koch, ehemaliger Küchenchef, bekennender Kochbuchsammler und vor allem auch selbst Autor. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Gemüsen, Kräutern, Gewürzen und Früchten. Jetzt hat der Anaconda-Verlag sein Standartwerk „Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte & Gemüse“ neu aufgelegt.
Ein typisches Lexikon
Bendel hat wirklich alles von „Angostura“ bis „Zitronenverbene“ und von „Acerola“ bis „Zwiebel“ zusammengetragen. Die beiden Kapitel „Kräuter und Gewürze“ und „Früchte und Gemüse“ vermitteln in alphabetischer Reihenfolge in kleinen Artikeln wirklich alles Wissenswerte. Beginnend mit den unterschiedlichen Namen des Vorgestellten, werden dann „Allgemeines, Herkunft, Geschichtliches“ geklärt, bevor „Aussehen“, „Geschmack“, „Geruch“, „Arten, Sorten“, „Hauptinhaltsstoffe“, „Verwendung, Zubereitung“, „Lagerung“, „Volksmedizinische Bedeutung“ und sogar noch der ein oder andere „Tipp“ gelistet werden. Dabei behandelt Bendel nicht nur die allgemein bekannten Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse, sondern auch exotisches, wie „Hirtentäschel“ (einen Kreuzblütler), „Cupuacu“ (eine Frucht aus den brasilianischen Regenwäldern) oder „Stranddreizack“, den man an Meeresstränden finden kann. Wenn wieder einmal etwas Unbekanntes in einem Rezept auftaucht, kann man es garantiert hier nachschlagen. Außerdem gibt es zu jedem der zwei Kapitel ein Glossar, eine Listung der „Inhaltsstoffe“, wie etwa „Tannin“ oder „Sekretin“, und ein „Literaturverzeichnis“. Für Früchte und Gemüse kann man außerdem eine „Kalorientabelle“ und einen „Saison-Kalender für inländische Früchte und Gemüse“ finden.
Keine Fotos
Leider gibt es zu den sehr ausführlichen Angaben nicht ein einziges Foto! Die bekannten Gewürze, Kräuter und Co. wird jeder auf Anhieb im Geschäft erkennen, doch bei den unbekannten könnte ein Foto oder zumindest eine Zeichnung sehr hilfreich sein. Denn wer weiß schon, wie „Wiesenknopf“, „Palmyra“ oder „Amarant“ aussehen? Natürlich hilft die Beschreibung unter „Aussehen“, doch sie in der Realität dann tatsächlich zu erkennen ist etwas ganz anderes.
Auch Schmökern macht Spaß
Ein Lexikon dient in erster Linie zum Nachschlagen bei Fragen und Unsicherheiten. Doch das vorliegende Lexikon lädt durchaus auch zum Schmökern ein. Obwohl es extrem textlastig ist, macht es Spaß sich durch die beiden Kapitel zu lesen, Spannendes zu entdecken und nebenbei auch noch etwas zu lernen. Mir war jedenfalls z.B. „Casimiroa“ (die Frucht eines Rautengewächses aus den Hochlagen Mexikos) völlig unbekannt, wie auch die „Baelfrucht“, die ursprünglich aus Indien kommt oder „Pitanga“, ein Myrtengewächs aus Brasilien. Und selbst Bekanntes, wie „Quinoa“, „Eisenkraut“ oder „Wiesenschaumkraut“ lernt man endlich ausführlich kennen und erfährt vielleicht noch die ein oder andere Anwendungsart oder Besonderheit. Schön wäre allerdings gewesen, wenn die beiden Kapitel gut unterscheidbar gewesen wären, vielleicht mit unterschiedlichen Farben im Schnitt. So aber muss man entweder blättern und suchen oder das Inhaltsverzeichnis bemühen – geht auch, aber eine eindeutige optische Trennung wäre schöner und praktischer gewesen.
Fazit
Ein scheinbar allumfassendes Lexikon, das keine Fragen mehr zu Kräutern, Gewürzen, Früchten und Gemüsen offen lässt. Leider gibt es keine Fotos, die das umfangreiche Wissen noch komplettiert hätten. Dennoch kann die Neuauflage des Standartwerkes mit Sicherheit weiterhelfen, wenn man wieder einmal ein unbekanntes Kraut oder Gemüse in einem Rezept findet.
Lothar Bendel, Anaconda
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