Cornwall

Nach ihrem ersten Kochbuch „Zu Gast in Cornwall“ nimmt uns Emily Scott erneut mit an die südliche Küste Englands. Bevor es mit den Rezepten losgeht, gibt sie einen Einblick in die Region, die viele nur als Rosamunde Pilcher-Land kennen. Dabei hat der Landstrich am äußersten Süd-West-Zipfel einiges mehr zu bieten, was sich auch in der Küche widerspiegelt.

In sieben Kapiteln, „Rise & Shine“, „Morning Café“, „My Kitchen Table“, „On The Boat“, „Seaside Soirées“, „Lazy Sunday Lunch“ und „Time To Preserve“ zeigt uns Emily Scott wie vielfältig die Küche Cornwalls ist.

Abwechslungsreiche Zusammenstellung

Natürlich könnte man nun meinen, dass das Hauptaugenmerk auf Meeresgetier liegt, was allerdings in den ersten Kapiteln schon widerlegt wird. Zum Start werden Frühstücksvariationen vorgestellt, die eher in die süße Richtung gehen. Dazu gibt es Kuchen und Torten, die den Nachmittagskaffee oder Afternoon Tea perfekt ergänzen wie beispielsweise die Rum-Brownies, die nach eigenem Belieben mit Keksen belegt werden können und so – auch ohne Rum – nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.

Reichhaltige Mahlzeiten wie ein klassisches Mac n‘ Cheese darf allerdings auch nicht fehlen. Hier sollte man nur darauf achten, dass die Zitronenschale im Ofen nicht anbrennt, da dies einen unangenehmen Geruch entwickeln kann. Vielleicht besser erst nach dem Backen verwenden.

Nicht nur klassisch, sondern auch modern

Wer nun befürchtet, dass das Kochbuch die Speisekarte eines rustikalen Pubs auflistet, der sei beruhigt, denn die Autorin überrascht auch mit einer modernen Hummus-Variante, die aus Karotten und Miso hergestellt wird, und nicht nur mit Brot, sondern auch Crackern oder Gemüsesticks hervorragend schmeckt.

Empfohlen dazu sei das „Focaccia mit Rosmarin und Meersalz“, das zwar lange ruhen muss, aber ansonsten schnell von der Hand und luftig aufgeht, so dass es wunderbar zum Grillnachmittag passte, zu dem wir auch den „Einfachen Tomatensalat mit Basilikum“ servierten, der sich bestimmt mit bunten oder dicken Tomaten ebenfalls gut macht.

Die Kartoffel-Halloumi-Spieße wandelten wir zu einer Pfanne um, da diese leichter zu grillen war. Dem Geschmack tat das bestimmt keinen Abbruch und selbst die Fleischliebhaber griffen gerne zu.

Große Auswahl für Anfänger

Wer noch nicht sehr versiert in der Küche ist, kann ebenfalls unbesorgt zu diesem Kochbuch greifen. Hier finden sich viele Rezepte, für die es keine Erfahrung bedarf, die aber trotzdem problemlos gelingen werden und hervorragend schmecken so wie das „Krabbensandwich“, das sich als schnelles Abendbrot eignet.

Auch vor der Zubereitung von Eis muss man sich keine Gedanken mehr machen. Das Clotted-Cream-Eis ist ein Gedicht und so einfach herzustellen, dass man sich fragt, warum man nicht eher darauf gekommen ist. Die reichhaltige Schokoladensauce, deren Menge durchaus für mehrere Eisproduktionen reich, aber problemlos eingefroren werden kann, gehört einfach dazu. Wer mag bei solch einer Leckerei schon Kalorien zählen?

Weniger einfach hingegen ist das „Coq au vin“, das aber jede Anstrengung lohnt. Zusammen mit dem Kartoffel-Spinat-Gratin war es für uns ein schmackhaftes Sonntagsgericht.

Fazit

Emily Scott hat ein Sehnsuchtskochbuch geschrieben, das durch seine vielfältige Auswahl besticht. Ob Anfänger oder Kochprofi, in diesem Buch werden alle fündig und lassen sich gerne an die Küste Englands entführen.