China-Kochbuch

Céline Chung wurde in Paris als Tochter chinesischer Einwanderer geboren. Zuhause kochte die Mutter die typischen Gerichte ihrer Heimat, erst in der Schule lernte die Tochter andere Speisen kennen. Heute betreibt Céline Chung vier Restaurants in Paris. Zusammen mit ihrer „Bao-Family“ hat sie auch das Kochbuch zur chinesischen Küche herausgegeben, das adaptierte Gerichte aus acht Regionen des großen Staates vorstellt.

Vom Frühstück bis zum Dessert

Die Gerichte decken alles ab, was man sich als chinesisches Essen nur vorstellen kann. Dabei gibt es DAS chinesische Essen eigentlich gar nicht, denn die unterschiedlichen Regionen des riesigen China haben alle ihre eigenen Küchen, die von extrem würzig und scharf bis mild, leicht und frisch alles sein können. Und so sind auch die Gerichte in diesem Buch, die neben den bekannten, wie Baozi, Pekingsuppe und Dan-Dan-Nudeln auch vielleicht weniger bekannte oder gar exotische enthalten. Doch bevor es losgeht, wird Grundwissen vermittelt. Chung stellt verschiedene Zutaten, praktische Utensilien und so einiges andere vor und lässt auch gleich noch ihre „Bao-Family“ zu Wort kommen. Auch zwischen den Rezepten sind immer wieder kleine Kapitel eingeschoben, die z.B. zeigen, wie man Wantans faltet oder auf gar keinen Fall mit seinen Essstäbchen umgehen sollte. Was ich allerdings nicht gefunden habe, sind die auf dem Cover angekündigten Menüvorschläge.

Von bekannt bis exotisch

Egal ob es sich um Frühstück, Reis & Nudelgerichte, Hauptgerichte, Vorspeisen, Suppen oder Bao & Dim Sum handelt, in allen Kapiteln kann man wahrscheinlich Bekanntes neben mit Sicherheit Exotischem finden. Das bedeutet aber leider auch, dass nicht alle Zutaten so ohne weiteres zu erhalten sein dürften. Lotuswurzeln, gesalzene Enteneier und chinesische Wurst sind hier nur einige Beispiele. Doch es gibt noch genug andere Gerichte, die mit Handelsüblichem auskommen. Wir haben die „Baozi mit Schweinefleisch“ und „Panierte Garnelen mit Walnüssen“ probiert, wobei letztere eine sehr ungewöhnliche Geschmackskombination darstellten. Überhaupt wage ich zu behaupten, dass man offen für Neues sein sollte, wenn man Spaß an diesem Kochbuch haben möchte. Doch leider lässt auch dann das Layout nicht uneingeschränkte Begeisterung zu.

Schriftbild und Fotos könnten besser sein

Die Rezepte sind alle in einer Schritt-für- Schritt-Anleitung gehalten, was sie einfach nachvollziehbar macht. Doch leider ist die (teilweise ziemlich lange) Liste der Zutaten komplett in fettgedruckten Großbuchstaben gehalten, was nicht sehr lesefreundlich ist. Weniger angenehm für das Auge sind auch die zahlreichen in schwarz-weiß gehaltenen und extrem verpixelten Fotos. Wieso sich die Autorin nur bei den Gerichten für sehr schöne und bunte Fotos entschieden hat, ist nicht nachvollziehbar. Dafür sind alle Gerichte auch mit ihrem chinesischen Namen genannt, was man vielleicht nicht lesen kann, aber immerhin authentisch ist.

Fazit

Authentisch und abwechslungsreich – so präsentiert uns Céline Chung die Küche von acht chinesischen Regionen. Das Layout ist nicht durchgehend gelungen und nicht alle Gerichte dürften problemlos am heimischen Herd zu machen sein. Doch dann kann man immer noch beim nächsten Besuch in Paris in eines der vier Restaurants der Autorin gehen und dort „Lotuswurzelchips“ oder „Omelett mit Austern“ probieren.