British Christmas

  • Callwey
  • Erschienen: September 2024
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Carola Krauße-Reim
451

Kochbuch-Couch Rezension vonNov 2024

Praktikabilität

Dekoideen sind schön, aber schwierig zu kopieren; Rezepte sind alle machbar

Ausstattung

Tolles Layout mit hervorragenden Fotos; Rezepte sind sehr klein wiedergegeben und etwas unübersichtlich

Von lecker bis gemütlich.

Die gebürtige Kanadierin Heide Christiansen hat sich schon mehrmals mit dem Thema Weihnachten beschäftigt und im Callwey-Verlag ganz wunderbare Bücher dazu veröffentlicht. Jetzt holt sie uns das britische Weihnachtsgefühl nach Hause. Wie überall auf der Welt ist die Advents- und Weihnachtszeit auch auf der britischen Insel etwas ganz Besonderes. Haus und Garten werden geschmückt, die Straßen erleuchten in hellem Lichterglanz und Traditionen von „Guy Fawkes Night“ über den „Green Man“ bei den „Harvest festivals“ bis zum Boxing Day, wenn endlich die Geschenke ausgepackt werden können, dürfen da nicht fehlen.

Dekotipps und Rezepte

Schon das Cover kann begeistern: Die Vorderseite, in warmen Farben gehalten, verspricht viel Gemütlichkeit; die Rückseite in kühlem Blau lässt von Dekotipps und Rezepten träumen. Das wird nicht anders, wenn man das Buch aufschlägt. Die geballte britische Atmosphäre rund um die Advents- und Weihnachtszeit wird geboten. In ganz herrlichen Fotos, manchmal sogar doppelseitig, entführt uns die Autorin in verschiedene Regionen Britanniens und natürlich auch in die Hauptstadt London.

Irgendwie ist es den Fotografen gelungen, winterlich verschneite Dörfer und Landschaften abzubilden – was ja auch in Britannien nicht sehr oft möglich ist. Herausgekommen ist ein wahres Album wunderschöner Cottages, herrlicher Landschaften und jeder Menge weihnachtlicher Impressionen. Natürlich dürfen Einblicke in das wahre Downton Abbey (Highclere Castle) nicht fehlen und selbst bei der Royal Family dürfen wir zu Gast sein.

Zwischen diesen schon überwältigenden Fotos werden Dekotipps geboten, deren Fotos den Landschaftsaufnahmen in nichts nachstehen. Egal ob in Rot, Weiß, Blau oder sogar Lila; ob nostalgisch oder modern – die Briten verstehen es, Weihnachten in Heim und Garten zu holen. Jedoch dürfte eine Kopie im eigenen Haus und Garten schwer werden. Es ist einfach alles zu perfekt. Doch Ideen bekommt man auf jeden Fall und allein die schönen Bilder anzusehen, macht schon Spaß.

Außerdem findet man über 60 Rezepte, eingestreut in all das Wunderbare. Von herbstlichen Genüssen, mit Äpfeln und Kürbis, über typisch Weihnachtliches bis hin zu den Silvester-Häppchen, kann jede Menge traditionell- und raffiniert-Britisches gekocht, gebacken und getrunken werden.

Bei den Rezepten sind gute Augen gefragt

Generell dominieren im Buch die Abbildungen. Die Texte sind daher relativ klein geschrieben, was aber nur bei den Rezepten etwas stört. Die gehen mit ihren relativ kleinen Food-Fotos fast ein bisschen unter. Dazu kommt die, ebenso wie die Anleitung, in einem Fließtext gehaltene Zutatenliste, die dadurch etwas unübersichtlich erscheint. Man muss schon ganz genau hinsehen, dass man nichts vergisst – beim Einkauf und beim Zubereiten. Doch dann steht dem Genuss nichts mehr im Weg. Es gibt so Typisches, wie „Bangers and Mash“, „Mince Pies“ oder „Toad in the Hole“. Aber auch durchaus Raffiniertes, wie „Fasan mit Speck und Gemüse“, „Kürbissalat mit Orangenhummus“ und “Vegetarischen Shepherd's Pie“. Es dürfte wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Auch Koch-Ungeübte können mit etwas gutem Willen durchaus ein britisches Festmahl zaubern. Lediglich Veganer und Vegetarier könnten eventuell hungrig bleiben.

Festgeschmökert und gekocht

Das Buch liegt auf unserem Wohnzimmertisch und wird von mir ständig in die Hand genommen. Ich kann mich einfach an den Bildern und der herrlich gemütlichen Atmosphäre nicht satt sehen. Doch wir haben uns auch an drei Rezepte gewagt (mit Sicherheit folgen noch sehr viele mehr). An einem recht kühlen Abend gab es „Spiked Apple Cider“, wobei ich mich gefragt habe, ob es nicht „Spiced“ heißen muss, denn der Cider wird mit Zimt, Nelken und Sternanis gewürzt und mit Rum oder Bourbon ergänzt. Ich muss zugeben, dass uns der Cider kalt besser schmeckt und wir bei Kälte wieder auf den einheimischen Glühwein zurückgreifen werden. Auch die „Kürbissuppe mit Bacon und getoasteten Kichererbsen“ hatten wir uns schmackhafter vorgestellt und den Salbei darin empfanden wir eher als störend. Aus der süßen Abteilung gab es „Cinnamon Rolls“ mit Zuckerguss. Die haben ich ganz genau nach Angabe portioniert, doch sie waren RIESIG! Geschmeckt haben sie gut, aber das nächste Mal mache ich sie höchstens halb so groß.

Fazit

Dieses herrliche Buch ist ein MUSS für jeden Britannien-Fan! Eine geballte Ladung an Dekotipps, Rezepten mit dazugehörigen hervorragenden Fotos und dazu wunderbaren Landschaftsaufnahmen, entführen in das winterliche Britannien. Doch Vorsicht – der dringende Wunsch, die Weihnachtseinkäufe oder gar das Fest in London, den Cotswolds oder North Yorkshire tätigen bzw. verbringen zu wollen, kann nicht ausgeschlossen werden!

British Christmas

Heide Christiansen, Callwey

British Christmas

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