ASIEN

  • Hölker
  • Erschienen: Januar 2024
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Carola Krauße-Reim
451

Kochbuch-Couch Rezension vonFeb 2024

Praktikabilität

Alle Gerichte sind gut erklärt, brauchen aber teilweise Zutaten in sehr geringen Mengen

Ausstattung

Gelungenes Layout mit schönen Fotos, daneben zahlreiche Zusatzinfos. Gerichte gehen allerdings wahllos durcheinander und kommen mehrmals vor

Die Übersicht fehlt.

Filip Poon hat chinesisch-schwedische Wurzeln. Schon von klein auf hat er in der Küche seiner kochbegeisterten Eltern mitgewerkelt. Diese Leidenschaft hat Poon schließlich nicht nur zum Beruf gemacht, er ist vor allem auf den sozialen Medien als kochender Botschafter für asiatische Gerichte unterwegs. Jetzt hat er mit „Asien – Lieblingsrezepte von Thailand bis Japan“ sein erstes Kochbuch herausgegeben.

Asiatische Küche

DIE asiatische Küche gibt es eigentlich gar nicht. Der Kontinent ist groß und jeder Staat hat so seine ganz eigenen Zubereitungsmethoden, Gerichte und vor allem Gewürze. Natürlich gibt es ganz typische Komponenten, wie den Reis oder das immer wieder angestrebte Gleichgewicht von süß, salzig und sauer, doch asiatisch kochen bedeutet immer auch Vielfalt in Geschmack und Art der Zubereitung. Ich war somit sehr gespannt auf das Potpourri, welches Filip Poon angekündigt hat.

Rezepte und mehr

Zwischen die zahlreichen Rezepten hat Poon immer wieder kurze Artikel eingeschoben, die auf verschiedene wichtige Komponenten der asiatischen Küche eingehen. Es werden u.a. die „asiatischen Nudeln“ und der „Reis“ vorgestellt oder das „Dämpfen“ und der „Wok“ behandelt und natürlich auch die „Gewürze“, „Flüssige Würzmittel“, „MNG“, „Aromen & Texturen“ neben den benötigten „Utensilien“ besprochen. Das alles geschieht sehr übersichtlich und ist vor allem für Neulinge in Sachen asiatisches Kochen sehr nützlich. Und die mitgelieferten Bilder von z.B. den unterschiedlichen Nudeln oder flüssigen Würzen sind sehr hilfreich – nicht zuletzt um in der Vielfalt eines gut sortierten Asia-Ladens nicht völlig aufgeschmissen zu sein. Den braucht man jedenfalls für so einige Zutaten, denn nicht alles dürfte im Supermarkt des täglichen Bedarfs zu erhalten sein.

Auch die Rezepte sind mit Fotos versehen, die Atmosphäre transportieren und Appetit machen. Mit manchmal noch zusätzlichen Informationen, von einer Grinsekatze präsentiert, wird die Zubereitung der Gerichte in übersichtlichen einzelnen Schritten erklärt. Die Zutatenliste ist in die einzelnen Komponenten des Gerichts eingeteilt und kann schon einmal ziemlich lang sein. Schön ist, dass neben den Portionen auch die Zubereitungszeit angegeben ist, denn die kann von wenigen Minuten über Stunden bis hin zu Wochen gehen, wie beim veganen Kimchi.

Die Übersichtlichkeit fehlt

Poon hat seine Gerichte in „Vorspeisen & Beilagen“, „Streetfood“, „Alltagsgerichte“ und „Wochenende“ geordnet. Die Einteilung erscheint ziemlich wahllos, denn viele der Vorspeisen sind gleichzeitig Streetfood und die Wochenendgerichte unterscheiden sich in nichts von denen des Alltags. Hier ist also blättern und stöbern angesagt, will man sich nicht auf das mitgelieferte Register verlassen, das noch einen weiteren Schwachpunkt des Buches offenbart, denn einige Gerichte gibt es gleich mehrmals, nur in ganz kleinen Abwandlungen, wie z.B. Bratreis oder süßsaure Speisen. Leider ist auch nur bei einigen Gerichten klar, aus welchem Land sie stammen und einige Teile Asiens kommen, anders als der Titel verspricht, gar nicht vor. So habe ich die Küche Laos und Kambodschas vermisst. Vielleicht liegt das aber auch an dem persönlichen Gusto des Autors, denn die Präsenz wirklich jeden Gerichtes wird mit dem Geschmack begründet, den Poon stets als hervorragend bezeichnet und das Gericht zu einem „absoluten Favoriten“ werden lässt. Eine Einteilung nach Ländern wäre wesentlich übersichtlicher und eine Begründung für die Auswahl außerhalb des eigenen Geschmacks informativer gewesen.

Köstlich war‘s

Wer schon öfters chinesisch, koreanisch oder thailändisch gekocht hat, dürfte im Buch viele Bekannte treffen, denn die meisten Rezepte stammen aus diesen Ländern und bilden das absolut Übliche ab. Somit dürften hier vor allem Neulinge in Sachen asiatische Küche angesprochen werden. Doch die Fotos machen einfach Appetit und so haben wir uns an die „Gyoza“ (Teigtaschen) gemacht, „Khao Pad – Thailändischen Bratreis“ ausprobiert und „Gebratene Nudeln“, „Rotes Hähnchencurry“ und „Schweinefleisch süß-sauer“ gekocht. Dabei ist uns aufgefallen, dass manche Zutaten in geringen Mengen benötigt werden, wie z.B. 1 Frühlingszwiebel oder 2 Blatt Weißkohl, bei den Gewürzen ist es naturgemäß nicht viel anders. Das sollte man unbedingt beachten, will man nicht zu viele Reste übrig oder irgendwann alte Gewürze im Schrank haben. Geschmeckt haben uns alle Speisen und die Zubereitung war stets so gut erklärt, dass auch wenig Geübte zurechtkommen dürften.

Fazit

Ein Buch vor allem für Neulinge in Sachen asiatischer Küche. Leider fehlt die Übersichtlichkeit, was Herkunftsland und Einteilung der Gerichte betrifft, die zudem nur das allgemein Übliche abdecken. Doch die Fotos machen Appetit und die gut erklärten Rezepte können den wirklich stillen!

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Filip Poon, Hölker

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