2 Stunden vorkochen für die ganze Woche
- Edition Michael Fischer
- Erschienen: Januar 2019
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Große Küche in wenig Zeit
In vielen Familien gehört das Kochen nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen unter der Woche, schließlich hat kaum jemand Lust, sich nach einem langen Arbeitstag noch an den Herd zu stellen und seine freie Zeit in der Küche zu verbringen. Doch viele Alternativen bieten sich oft nicht, wenn man nur ungern auf Fertiggerichte oder teure Lieferdienste zurückgreifen möchte und es auch mal etwas anderes als schnelle Nudel- oder Reisgerichte geben soll. Die Lösung bietet Caroline Pessin in ihrem Buch „2 Stunden vorkochen für die ganze Woche“.
Schnelle Küche dank Vorarbeit
Wer sich noch nicht mit dem Prinzip des Meal-Prep auseinandergesetzt hat, wird dem ganzen Konzept wahrscheinlich erstmal skeptisch gegenüberstehen und gar nicht so recht wissen, wie man ohne großen Aufwand in 2h quasi das Essen einer ganzen Woche vorbereiten soll. Was genau es zu beachten gilt, wie das Prinzip funktioniert und was man dazu benötigt und vorbereitet haben sollte, erklärt Caroline Pessin in ihrer Einführung zum Buch. Anschließend geht es auch schon direkt mit dem ersten Wochenmenü aus der Kategorie „Frühling“ los. Zu jeder Jahreszeit sind vier Wochenmenüs in ihrem Werk enthalten, sodass saisonal gekocht werden kann und insgesamt 16 Wochen abgedeckt werden, was für ausreichend Abwechslung sorgt.
Jeder Wochenplan ist nach demselben Schema aufgebaut. Auf der ersten Doppelseite ist ein Foto des Warenkorbs mit den benötigten Zutaten abgebildet, bevor auf der nächsten Doppelseite die genaue Einkaufsliste folgt. Anschließend geht es an die Zubereitung, die aus Vorbereitungen und dem Kochen selbst besteht und zusammen etwa 2h dauert. Schritt für Schritt wird erklärt, was, wann gemacht werden muss, damit alles passend fertig wird und kein Leerlauf entsteht.
Nach dem Fertigstellen gibt es noch Hinweise, was in den Kühlschrank beziehungsweise ins Gefrierfach gehört und wie lange sich die zubereiteten Lebensmittel dort halten. Auf der nächsten Doppelseite findet sich ein Foto der fertigen Speisen, bevor auf der letzten Doppelseite des Menüs unter „Letzte Handgriffe am Abend“ noch erklärt wird, was vorm Servieren der Gerichte noch gemacht werden muss, bevor das Essen auf den Tisch kann.
Praktisch, aber nicht für jedermann
Die Idee hinter dem Konzept ist nicht neu, doch findet sich kaum ein Buch, in dem komplette Wochenmenüs vorgekocht werden. Die Idee hat auf jeden Fall mehrere Vorteile, es muss nicht jeden Tag neu überlegt werden, was gekocht wird, die Zutaten für eine komplette Woche lassen sich bei einem Einkauf zeitsparend besorgen und es kommt nicht zu oftmals teureren Spontaneinkäufen.
Gleichzeitig schwindet jedoch auch die Flexibilität, es kann nicht spontan entschieden werden, worauf man Hunger hat, sondern es kommt auf den Tisch, was bereits viele Tage vorher festgelegt wurde. Zusätzlich müssen am Wochenende mindestens 2h ins Kochen investiert werden, was nicht heißt, dass unter der Woche keine zusätzliche Zeit mehr benötigt wird. Jeden Tag fallen trotzdem noch mindestens 20 Minuten an, in denen die vorgekochten Speisen servierbereit gemacht werden.
Auch kommt es nicht bei allen gut an, wenn Radieschen, geraspelte Gurkenscheiben oder gewaschene Salatblätter schon seit 5 Tagen geschnitten im Kühlschrank warten, was sich wahrscheinlich auch nicht positiv auf den Vitamingehalt auswirkt. Etwas fraglich ist auch die Familientauglichkeit, die wahrscheinlich etwas vom Alter der Kinder abhängt. Jüngere Kinder können mit einigen enthaltenen Gerichten wahrscheinlich wenig anfangen, da Jakobsmuscheln, geschmorten Ochsenbacken oder karamellisierte Hühnerflügel hierzulande eher ungewöhnlich sind, was in Frankreich, dem Herkunftsland des Buches, vielleicht anders ist.
Wer jedoch gerne ausgefallene und aufwändige Gerichte isst und auch die französische Küche mag, findet hier eine breite Auswahl und die Möglichkeit auch unter der Woche tolle Speisen ohne großen Aufwand auf den Tisch zu bringen.
Fazit
Ein interessantes Konzept mit vielen Vorteilen, das sowohl Zeit, Geld und Planungsarbeit spart. Dennoch eignet es sich nicht für jedermann, da gleichzeitig viel Vorarbeit geleistet werden muss und die Zeitersparnis auf Kosten von Frische und Spontanität geht.
Caroline Pessin, Edition Michael Fischer
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